Spahn besorgt über “dicht gedrängte Menschenmengen” bei Anti-Rassismus-Demos
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Jens Spahn
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/
Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich nach den jüngsten Demonstrationen gegen Rassismus besorgt gezeigt über dichte Menschenmengen während der Corona-Pandemie. “Der Kampf gegen Rassismus braucht unser gemeinsames Engagement. Jeden Tag”, erklärte Spahn am Samstagabend auf Twitter. “Doch dicht gedrängte Menschenmengen mitten in der Pandemie besorgen mich.”
Auch bei wichtigen Anliegen gelte: “Abstand halten, Alltagsmaske tragen, aufeinander acht geben. Um uns und andere zu schützen.”
Zehntausende Menschen in Deutschland haben am Samstag gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Allein am Berliner Alexanderplatz waren es nach Polizeiangaben rund 15.000 Teilnehmer, die Veranstalter hatten mit 1500 Teilnehmern gerechnet.
In München gingen etwa 25.000 Demonstranten auf die Straße. Auslöser war der Tod des Schwarzen George Floyd in den USA bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai. Kritik gab es am Samstag, weil mancherorts der wegen der Corona-Pandemie geltende Mindestabstand nicht eingehalten wurde.
Black Lives Matter - Demonstrationen in London und Berlin
Tausende Menschen demonstrieren gegen Rassismus, sie solidarisieren sich mit den Protesten gegen Polizeigewalt in den USA.
© Quelle: Reuters
Viele der Demonstranten auf dem Alexanderplatz waren dunkel gekleidet. Bei einer Schweigeminute setzten sich die Teilnehmer, darunter viele Jugendliche, auf den Boden. Sie dauerte genau 8 Minuten und 46 Sekunden. So lange hatte ein Polizist Floyd am 25. Mai sein Knie in den Nacken gedrückt, bis dieser sein Bewusstsein verlor und kurz darauf starb. In den Vereinigten Staaten war es daraufhin zu Protesten und teilweise auch Ausschreitungen gekommen.
Am Samstag gingen in Deutschland auch in Städten wie Hamburg, Frankfurt am Main, Mannheim und Stuttgart Tausende auf die Straße. Im Internet waren Aufrufe zu “Silent Demos” (“Stille Demos”) veröffentlicht worden. “Nein zu Rassismus” und “Black Lives Matter” (“Schwarze Leben zählen”), hieß es dort. Die Demonstranten sollten in schwarzer Kleidung zu erscheinen. Man wolle während der Demonstration still und schweigend an den Tod Floyds erinnern.
RND/dpa