“Dann sind Sie nicht schwarz”: Kritik nach Biden-Aussage zu Afroamerikaner

Joe Biden, ehemaliger US-Vizepräsident und designierter Präsidentschaftskandidat der Demokraten

Joe Biden, ehemaliger US-Vizepräsident und designierter Präsidentschaftskandidat der Demokraten

Washington. Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, hat in den USA mit einer Äußerung zur Unterstützung afroamerikanischer Wähler für Aufregung gesorgt. Biden sagte am Freitag im Gespräch mit einem prominenten afroamerikanischen Radiomoderator, dieser sei kein wirklicher Schwarzer, wenn er überlegen müsse, ob er ihn oder Präsident Donald Trump unterstütze.

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Biden (77), der unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama Vizepräsident war, erfreut sich bei Afroamerikanern großer Zustimmung. In sozialen Medien kam es aber zu einer hitzigen Debatte; viele Schwarze kritisierten Bidens Äußerung als bevormundend. Trumps Wahlkampagne verurteilte die Bemerkung als "rassistisch". Dies zeige, dass der weiße Biden glaube, dass Schwarze "unfähig sind, unabhängig zu sein oder unabhängig zu denken", erklärte die Kampagne weiter.

Der Radiomoderator Charlamagne Tha God hatte Biden in dem Gespräch nach Berichten gefragt, wonach er die weiße Senatorin Amy Klobuchar in die engere Auswahl für die Position der Vizepräsidentin genommen habe. Der Moderator sagte, Biden habe seinen Sieg bei den Vorwahlen schwarzen Wählern zu verdanken, deswegen gebe es jetzt auch Forderungen nach einem schwarzen Vize im Weißen Haus.

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War Bidens Bemerkung scherzhaft gemeint?

Biden erwiderte, es gebe auch mehrere schwarze Kandidatinnen. Zum Schluss des Gesprächs fügte er dann hinzu: "Wenn Sie ein Problem haben zu klären, ob Sie für mich oder für Trump sind, dann sind Sie nicht schwarz." Biden betonte, er setze sich seit Jahrzehnten für Afroamerikaner ein. Eine Beraterin Bidens erklärte später über Twitter, Bidens Bemerkung sei scherzhaft gewesen - da verbreitete sich aber schon die Debatte rund um den Hashtag "YouAintBlack" (Sie sind nicht schwarz).

Biden kann bei der Präsidentenwahl am 3. November mit einer Mehrheit der Stimmen der Afroamerikaner rechnen. Für den Demokraten könnte es jedoch entscheidend sein, wie motiviert schwarze Wähler sind: Wenn sie schlicht nicht abstimmen, sondern zu Hause bleiben, dürfte ein Wahlsieg für Biden nochmals schwerer zu erreichen sein.

Wie die “New York Times” berichtet, hat Biden sich inzwischen für seine Aussage entschuldigt.

RND/dpa

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