CSU-Chef Söder: Ampel-Koalition könnte Gesellschaft spalten
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Markus Söder ist CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
Berlin. CSU-Chef Markus Söder warnt davor, dass eine Regierungsbeteiligung von Grünen und FDP die Gesellschaft weiter auseinandertreiben könnte. „Man muss aufpassen, dass die Ampel nicht zu einer Spaltung unserer Gesellschaft führt“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Bild am Sonntag“. „Es droht eine Koalition aus vermeintlich Besserwissenden der Grünen und Besserverdienenden der FDP.“ Eines sei absehbar: „Diese Koalition steht für mehr Zuwanderung, mehr Verschuldung und höhere Kosten.“
Die CSU müsse in der Opposition ihre soziale und ökologische Kompetenz stärken und sich für die innere Sicherheit einsetzen, sagte Söder weiter: „Das heißt erstens: Keine ungebremste Zuwanderung nach Deutschland. Wir helfen gerne, aber wir müssen Ländern wie Weißrussland deutliche Grenzen setzen. Zweitens: keine Legalisierung von Drogen. Drittens: die Bundeswehr stärken, nicht schwächen. Viertens: eine Abschaffung des Paragrafen 219a, also des Werbeverbots für Abtreibungen, ist mit uns nicht zu machen. Ich kann nur davor warnen, den Kompromiss im Abtreibungsrecht aufzukündigen.“
Söder stellt sich hinter Forderungen für Booster-Impfung
Der CSU-Politiker forderte zudem einen stärkeren Einsatz von Antikörper-Tests und Booster-Impfungen für alle Altersgruppen. „Wir müssen viel stärker auf Antikörper-Tests setzen. Die Booster-Impfungen brauchen wir nicht nur für die über 70-Jährigen, sondern für alle,“ sagte Söder. Eine Drittimpfung nach sechs Monaten sei für jeden sinnvoll. Die Ampel-Parteien erklärten die Pandemie im Grunde für beendet, während die Infektionszahlen explodierten. Sie dürften nicht nur ihre Lieblingsprojekte angehen, sondern müssten sich mit den Ländern absprechen, die eine klare Rechtsgrundlage für ihre Corona-Maßnahmen brauchten.
Angesichts der stark gestiegenen Preise forderte Söder die Koalitionsverhandler von SPD, Grünen und FDP zudem auf, die Mehrwertsteuer auf Energie und Kraftstoffe zu senken. „Wir müssen den Bürgern steuerlich in dieser schweren Zeit entgegenkommen“, sagte der bayerische Ministerpräsident. „Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Energie und Kraftstoffe würde die Bürger von den schlimmsten Härten entlasten.“
Darüber hinaus verlangte Söder eine Preisbremse für den Winter und eine Gas-Strategie, die die Versorgung Deutschlands sichert. Mit Blick auf die neu gebaute, aber noch nicht in Betrieb genommene russisch-deutsche Erdgaspipeline durch die Ostsee sagte er: „Dazu gehört auch die Inbetriebnahme von Nord Stream 2. Die Ampel ist gefordert, rasch zu handeln.“
dpa/Reuters/RND/alx