DGB warnt: Viele Azubis könnten durch die Prüfung fallen
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Viele Auszubildende müssen in diesem Jahr ihre Abschlussprüfung ablegen.
© Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil
Berlin. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt davor, dass in diesem Jahr wegen des Corona-Lockdowns deutlich mehr Lehrlinge durch ihre Abschlussprüfung fallen könnten als gewöhnlich und fordert die Bundesregierung auf, ein Förderprogramm zur Prüfungsvorbereitung aufzulegen.
„Die Bundesregierung sollte schnellstens ein Förderprogramm für die Prüfungsvorbereitungen von Auszubildenden auflegen: für zusätzliche Lerntage und für eine kostenfreie Zusatzvorbereitung vor den Abschlussprüfungen“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Laut Berufsbildungsbericht 2020 legen Jahr für Jahr mehr als 400.000 Auszubildende ihre Abschlussprüfung ab. Es reiche nicht, beim Thema Abschlussprüfungen ausschließlich auf die Schulen zu schauen, so der DGB.
Können zusätzliche Lerntage helfen?
„Es ist wichtig, dass Bund und Länder nicht nur den Ausbildungsbetrieben unter die Arme greifen, sie müssen sich auch um die Auszubildenden kümmern“, sagte Hannack. Sie bräuchten einen Anspruch auf eine kostenfreie zusätzliche Prüfungsvorbereitung, die von den Kammern, aber auch mithilfe der Gewerkschaften und der Berufsschulen angeboten werden könnte.
„Zudem sollten sie vor ihrer Prüfung für zusätzliche Lerntage von ihren Betrieben freigestellt werden“, sagte Hannack. „Es ist auch im Interesse der Unternehmen, wenn ihre Auszubildenden die Prüfungen gut bestehen.“
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Hannack erläuterte: „Seit März 2020 sind die Berufsschulen immer wieder geschlossen, Betriebe befinden sich im Lockdown, oder Jugendliche werden im Homeoffice und nicht im Unternehmen ausgebildet.“ Sie setzte hinzu: „Viele Auszubildende die in diesem Sommer ihre Abschlussprüfung machen, haben gut die Hälfte ihrer Ausbildungszeit in einem Ausnahmezustand gelernt.“
Im Schnitt bestünden jedes Jahr mehr als 90 Prozent ihre Abschlussprüfungen, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende. „Wir müssen aufpassen, dass es in diesem Corona-Jahr nicht zu deutlichen Einbrüchen kommt, weil die Qualität der Ausbildung im Lockdown gelitten hat“, warnte sie.