Lauterbach: Doppelt Geimpfte ohne Booster infizieren sich leicht mit Omikron-Variante
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
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Frankfurt/Bangalore/Hannover. Eine zweifache Covid-19-Impfung erzeugt einer britischen Studie zufolge nicht genügend neutralisierende Antikörper gegen die neue Omikron-Variante. Wissenschaftler der Universität Oxford kamen zu diesem Schluss nach Labortests mit Blutproben von Geimpften, die die Vakzine von Astrazeneca oder Biontech/Pfizer erhielten.
Der am Montag veröffentlichten Studie zufolge gibt es aber noch keine Hinweise dafür, dass die niedrigeren Antikörperspiegel bei Omikron zu einem höheren Risiko für schwere Erkrankungen oder gar Todesfälle führen könnten.
„Das sind wichtige Daten, sie zeigen aber nur einen Teil des Bildes. Sie betrachten nur neutralisierende Antikörper nach der zweiten Dosis, sagen uns aber nichts über die zelluläre Immunität, und die wird auch getestet“, sagte der Impfstoffwissenschaftler Matthew Snape, einer der Autoren der Studie, die noch nicht von unabhängigen Expertinnen und Experten überprüft wurde.
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Drei Biontech-Dosen wirken gegen Omikron
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) teilte die Erkenntnisse und schrieb auf seinem Twitter-Account: „In den UK Daten zeigt sich, dass Omicron wie im Labor vorab gezeigt, doppelt Geimpfte ohne Booster leicht infiziert. 4 Monate nach der 2. Impfung dürften 2/3 des Impfschutzes vor symptomatischer Infektion weg sein. Der Schutz vor schwerer Krankheit dürfte länger anhalten.“
Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Wochenende gewarnt, dass zwei Impfungen nicht ausreichten, um Omikron im Schach zu halten. Er will deshalb Tempo bei Auffrischungsimpfungen machen.
Biontech und Pfizer hatten vergangene Woche Studienergebnisse veröffentlicht, wonach ihr Vakzin nach drei Dosen effektiv gegen die Omikron-Variante wirkt – nach zwei Dosen aber deutlich geringere Neutralisierungstiter gegen Omikron aufweist und damit weniger wirksam ist. Biontech-Chef Ugur Sahin hält daher frühere Booster-Impfungen für ratsam, womöglich schon nach drei Monaten.
RND/Reuters/tdi