Bund gab bisher 5,3 Milliarden Euro für Corona-Tests aus

Ein Aufsteller wirbt vor einer Apotheke für einen Corona-Schnelltest.

Ein Aufsteller wirbt vor einer Apotheke für einen Corona-Schnelltest.

Berlin. Sozialverbände haben Kritik am Ende der kostenfreien Corona-Tests geübt. „Es muss mehr Ausnahmen geben etwa für Menschen, die ernsthafte gesundheitliche Bedenken aufgrund von chronischen Erkrankungen oder Behinderungen haben“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). „Diese Menschen werden sonst in ihrer Teilhabe am öffentlichen Leben eingeschränkt“, beklagte sie.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bentele plädierte zudem für eine Begrenzung der Testkosten. „Wir befürchten, dass es wieder zu völlig überteuerten Angeboten kommt.“ So sei bislang keine Deckelung der Kosten für die Tests vorgesehen. Menschen mit wenig Geld sollten nur eine geringe Eigenbeteiligung zahlen müssen, forderte die VdK-Präsidentin. „Eine Regelung vom Ministerium für Arbeit und Soziales dazu fehlt allerdings auch immer noch.“

Ab Montag sind die sogenannten Bürgertests nicht mehr kostenlos. Damit will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Ausnahmen gelten unter anderem für alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies nachweisen können oder für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ablehnend äußerte sich auch der Paritätische Gesamtverband. Die Abschaffung der kostenfreien Tests sei problematisch, „da damit wohlhabende Impfskeptiker, die sich auch kostenpflichtige Tests leisten können, privilegiert werden“, erklärte Hauptgeschäfts­führer Ulrich Schneider. Die Maßnahme müsse von intensiven Aufklärungs- und Informations­angeboten für Impfunwillige, die sich die Tests nicht leisten könnten, begleitet werden. „Die Impfkampagne muss noch wesentlich offensiver werden“, ergänzte Schneider.

Corona-Tests: Milliardenkosten für den Bund

Für Corona-Tests hat der Bund bisher mehr als 5 Milliarden Euro ausgegeben. Das ergibt sich aus einer Aufstellung des Bundesamtes für Soziale Sicherung, die dem RND vorliegt. Danach wurden für die Tests seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 bis zum 15. September dieses Jahres insgesamt knapp 5,3 Milliarden Euro aufgewendet.

Allein die Materialkosten für die bisher kostenlosen Bürgertests belaufen sich auf 1,4 Milliarden Euro. Dazu kommen die pauschal bezahlten Personalkosten unter anderem für die Abnahme der Abstriche, die allerdings für Bürgertests und PCR-Labortests nur zusammen ausgewiesen sind. Sie belaufen sich auf 2,4 Milliarden Euro.

Für Laborleistungen zur Analyse der PCR-Tests zahlte der Bund insgesamt 1,1 Milliarden Euro. Für Testzentren des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Kassenärzte und für privat betriebene Zentren wurden insgesamt rund 200 Millionen Euro ausgegeben. Testungen zum Beispiel in Obdachlosen­heimen kosteten weitere 90 Millionen Euro.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die kostenlose Testmöglichkeit war zum 8. März eingeführt worden. Danach stiegen die Testzahlen rasant an. Das lässt sich auch an den Ausgaben ablesen: Während der Bund im Februar noch 142 Millionen Euro für Tests ausgab, kletterte die Summe bis Juli auf 1,25 Milliarden Euro. Parallel zum Impffortschritt sanken die Zahlen dann wieder. Im September beliefen sich die Kosten auf 650 Millionen Euro.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken