Zurück in den Lockdown
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Die Infektionszahlen steigen wieder: Schutzmaßnahmen sind daher auch diesen Winter notwendig.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Berlin.Die kalte Jahreszeit hat begonnen, und das Coronavirus ist wieder auf dem Vormarsch. Die steigenden Infektionszahlen müssen die Gesellschaft nicht in dem Ausmaß besorgen, wie dies im vergangenen Jahr der Fall war. Große Teile der Bevölkerung sind geimpft, und trotz vieler Durchbrüche ist damit auch ein großer Teil der Bevölkerung geschützt.
Die Infektionszahlen gehen aktuell vor allem im Süden und Osten der Republik derart durch die Decke, dass die verantwortlichen Politiker in Bund, Ländern und Kommunen nicht einfach zuschauen können. Es braucht wieder Schutzmaßnahmen. Die werden aber noch schwerer zu vermitteln und umzusetzen sein als in den vergangenen anderthalb Jahren, als die Bevölkerung mehrfach geschlossen in den Lockdown gehen musste.
Das Schwarze-Peter-Spiel, wer für notwendige Maßnahmen verantwortlich ist, hat schon begonnen. Der Bundestag will den Ländern nicht mehr das passende Instrument geben, um zumindest für Ungeimpfte Einschränkungen zu verhängen. Damit macht sich die Bundesebene einen schlanken Fuß. Die Landesregierungen tun sich auch schwer – fürchten, sich unbeliebt zu machen. Derweil füllen sich die Intensivstationen wieder – vor allem mit ungeimpften Corona-Patienten.
Unfrieden ist vorprogrammiert
Wir steuern auf einen chaotischen Herbst und Winter zu. Einzelne Landesregierungen werden angesichts der dramatisch steigenden Zahlen für Ungeimpfte Lockdownmaßnahmen verhängen müssen, sodass sie nur noch die Dinge des täglichen Bedarfs erledigen können.
Solche Entscheidungen werden für Unfrieden und Unruhe in der Bevölkerung sorgen sowie für unschöne Szenen überall dort, wo der Impfstatus vor dem Betreten von Geschäften und Veranstaltungen kontrolliert wird – Ausweichbewegungen in andere Bundesländer, in denen andere Regeln gelten, inklusive.
Eigentlich hätte man aus dem vergangenen Winter lernen können: Je klarer und einheitlicher Maßnahmen sind, desto leichter sind sie zu vermitteln und durchzusetzen.