Größter Ärzteverband gegen schnelle Lockerungen: FFP2-Maske als letzte Maßnahme behalten

Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, spricht sich gegen frühe Lockerungen aus.

Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, spricht sich gegen frühe Lockerungen aus.

Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat die Politik dazu aufgerufen, weiter an den strengen Maßnahmen in der Corona-Pandemie festzuhalten. „Erst wenn die Omikron-Welle eindeutig abfällt, sollten wir über konkrete Schritte zur Aufhebung von Maßnahmen nachdenken“, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Sie warnte vor Versorgungsengpässen in den Kliniken: „Würden wir jetzt Quarantäneregeln lockern oder die Maskenpflicht abschaffen, würde die Zahl der Neuinfektionen schnell sehr stark ansteigen und sich dann auch in der Versorgung abbilden.“ Die derzeitigen Maßnahmen brauche man noch, deswegen halte Johna auch nichts von „abrupten Lockerungsplänen“.

Angesichts von drei Millionen aktiven Corona-Fällen aktuell in Deutschland und einer sehr hohen Dunkelziffer könnten sich bei Lockerungen in kurzer Zeit noch mehr Menschen infizieren, so die Vorsitzende des Ärzteverbands. „Die derzeitigen Maßnahmen haben dafür gesorgt, dass wir die Omikron-Welle abflachen konnten.“

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Schrittweise Lockerungen – FFP2-Maskenpflicht als letzte Maßnahme behalten

Erst wenn die Omikron-Welle abklingt, hält Johna die Rücknahme von Maßnahmen in wöchentlichen Abständen für vertretbar. „Wir brauchen schrittweise Lockerungen, sodass wir die Effekte sehen und notfalls gegensteuern können. Ich halte es für sinnvoll, im Abstand von etwa einer Woche neue Lockerungsschritte umzusetzen.“

Klar sei für die Vorsitzende des Marburger Bunds, dass die FFP2-Maskenpflicht erst als letzte Maßnahme wegfallen muss. Die 2G-Regel im Einzelhandel hält sie dagegen für diskussionswürdig: „Die 2G-Regel im Einzelhandel kann man sicher infrage stellen.“ Wichtig bei Lockerungen der Kontaktbeschränkungen sei es, „weiter zwischen Innenräumen und Außenbereichen zu unterscheiden“, sagte Johna.

Lockerungen nach fünf oder sieben Tagen mit sinkender Inzidenz?

Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch forderte die Verbandsvorsitzende von der Politik „einen Plan für die Bewältigung der Pandemie“. Dies müsse bei dem Treffen im Vordergrund stehen. „Die Ministerpräsidenten sollten sich bei ihrem nächsten Treffen überlegen, wie die Wirkung der Maßnahmen erhalten werden kann, ohne dass Erfolge der vergangenen Wochen infrage gestellt werden.“

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Für Johna seien erste Lockerungen möglich, wenn beispielsweise „die Inzidenz an fünf oder sieben aufeinanderfolgenden Tagen sinkt“. Berücksichtigen müsse man dabei immer noch, dass die Daten an den Wochenenden nicht aussagekräftig seien.

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