Mehr Omikron-Fälle auf Intensivstationen: Warum es trotzdem (noch) keinen Notstand gibt

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Intensivstationen in Alarmbereitschaft.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Intensivstationen in Alarmbereitschaft.

Die hohe Zahl an Neuinfektionen in der Omikron-Welle belastet derzeit vor allem die Normalstationen. Doch Expertinnen und Experten hatten immer wieder gewarnt, dass die Vielzahl an Fällen auch zu einer höheren Belastung der Intensivstationen führen könnte. Der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, berichtet im RND-Interview, dass es derzeit tatsächlich mehr Neuaufnahmen gebe.

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„Wir hatten vor einigen Wochen noch 100 Neuaufnahmen mit Covid-19 am Tag und sind nun bei etwa 250 Neuaufnahmen täglich”, so Karagiannidis, der zugleich Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung ist. „Das bedeutet aber noch keinen starken Anstieg der Intensivbettenbelegung.” Was steckt dahinter?

Omikron-Effekt auf Intensivstationen?

„Wir haben zwar nur noch sehr wenige Patienten mit der Deltavariante auf den Intensivstationen, dafür steigt die Zahl der Menschen mit Omikron deutlich an“, erklärte der Experte. Der Grund, warum es trotz der zunehmenden Omikron-Fälle auf Intensivstationen keinen Notstand gibt, liege laut Karagiannidis an den unterschiedlichen Corona-Varianten. „Deltapatienten liegen in der Regel sehr lange auf den Intensivstationen, Omikron-Patienten offensichtlich kürzer.“

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Für die Kliniken und insbesondere die Intensivstationen bedeute dies: „Es werden also schneller wieder Betten frei“, sagte Karagiannidis im RND-Interview. Er warnte aber davor, dass sich die Personalprobleme verschärfen und dann weniger Intensivbetten zur Verfügung stehen könnten. „Einige Kliniken haben schon jetzt mit sehr viel Personalausfällen zu kämpfen, weil das Personal als Kontaktperson in Quarantäne oder selbst erkrankt ist.”

Dabei klagen schon länger von den 1300 Intensivstationen rund 750 über zu wenig Personal. „Mehr als jede zweite Intensivstation hat damit aktuell manifeste Personalprobleme und kann deswegen nicht alle Betten betreiben.“

Ob es zu einer starken Belastung im Gesundheitswesen kommt, lasse sich laut Karagiannidis noch nicht abschätzen. Sogar eine Verlängerung der Omikron-Welle sei möglich.

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