Deutschlands größter Ärzteverband Marburger Bund: Wie kann Deutschland sicher lockern?

Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, lehnt abrupte Lockerungspläne ab.

Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, lehnt abrupte Lockerungspläne ab.

Frau Johna, der Höhepunkt der Omikron-Welle rückt näher. Wie macht sich das in den Kliniken bemerkbar?

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Wir sehen eine deutliche Zunahme der Covid-19-Patienten auf Normalstationen. Auch wenn in der Statistik nur die positiv getesteten Patienten erfasst werden, lässt sich doch ein klarer Trend erkennen. Das berichten auch unsere Mitglieder aus den Kliniken. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. In Niedersachsen sehen wir auf den Normalstationen eine Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, in Bremen nur um etwa 3 Prozent. In dieser Woche gab es erstmals mehr als drei Millionen aktive Corona-Fälle. Das bedeutet 3,6 Prozent der Bevölkerung sind aktuell infiziert. Von einer Entwarnung kann also keine Rede sein.

Warum nicht?

Das hat viele Gründe: Es kommen immer mehr mit Covid-19 infizierte Patienten ins Krankenhaus. Diese Patienten bedeuten deutlich mehr Aufwand für das Personal und müssen von den anderen Patienten isoliert werden. Daher können wir gar nicht alle Betten belegen, eine gewisse Anzahl an Krankenhausbetten muss frei bleiben. Außerdem gibt es einen leichten Anstieg der Patienten auf Intensivstationen, besonders bei älteren Menschen. Zusätzlich muss immer häufiger das Klinikpersonal in Quarantäne oder Isolation. Planbare Eingriffe müssen deshalb sehr häufig zurückgestellt werden. Dieser Aspekt wird gerade total unterschätzt.

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Weil stattdessen nur auf die Zahl der freien Betten geschaut wird?

Genau. Wir nehmen mit Erstaunen wahr, dass in der aktuellen Debatte Personalausfälle in Krankenhäusern bei der Beurteilung der Belastung des Gesundheitssystems keine Rolle spielen. Dabei ist der Personalmangel doch von Anfang an unsere Achillesferse gewesen. Lieferengpässe und Zuliefererprobleme in verschiedensten Branchen stehen immer wieder im Fokus. Wenn es aber um die überlebenswichtigen Kliniken geht, wird immer nur auf die Betten geschaut und nicht auf das zur Verfügung stehende Personal.

„Übersehen wird gerne auch, dass alle anderen Erkrankungen in der Pandemie keine Pause machen.“

Susanne Johna,

Vorsitzende von Deutschlands größtem Ärzteverband, dem Marburger Bund

Zwar sind im DIVI-Intensivregister die Anzahl der betreibbaren Intensivbetten ausgewiesen und damit auch das verfügbare Pflegepersonal. Aber diese Angaben helfen uns in der Omikron-Welle nur bedingt, weil ja vor allem die Normalstationen deutlich stärker betroffen sind und leider keine Daten zu den dort verfügbaren Ärzten und Pflegekräften erfasst werden. Übersehen wird gerne auch, dass alle anderen Erkrankungen in der Pandemie keine Pause machen. Alle Patienten wünschen sich gleichermaßen Zeit für Fürsorge und Zuwendung durch das sie betreuende Personal.

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass das Gesundheitssystem durch die Omikron-Welle nicht zusammenbrechen wird. Teilen Sie diese Auffassung?

Ja, das sehen wir auch so. Wir erwarten keine völlige Überlastung des Gesundheitswesens, wir sehen aber eine Dauerbelastung des Personals und fürchten, dass viele Beschäftigte aufgrund dieser langen Belastung irgendwann den Dienst quittieren werden. Aus einer aktuellen Mitgliederumfrage unter Ärztinnen und Ärzten in kommunalen Kliniken wissen wir, dass sich etwa ein Drittel der Befragten ständig durch ihre Arbeit erschöpft fühlt und weitere 60 Prozent eine zunehmende Erschöpfung verspüren. Alle hoffen darauf, dass sich die Situation im Frühling und Sommer entspannt. Die Kliniken schieben aber einen großen Berg an Eingriffen vor sich her, die wegen der Pandemie verschoben wurden. Außerdem haben sich beim Personal viele Urlaubstage angesammelt. Die Belastung in den Kliniken bleibt auch nach der Omikron-Welle sehr hoch.

Halten Sie denn Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt für sinnvoll?

Die derzeitigen Maßnahmen haben dafür gesorgt, dass wir die Omikron-Welle abflachen konnten. Angesichts von drei Millionen aktiven Corona-Fällen aktuell in Deutschland und einer sehr hohen Dunkelziffer könnten sich bei Lockerungen in kurzer Zeit noch mehr Menschen infizieren. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt verfehlt. Denn eins ist doch klar: Würden wir jetzt Quarantäneregeln lockern oder die Maskenpflicht abschaffen, würde die Zahl der Neuinfektionen schnell sehr stark ansteigen und sich dann auch in der Versorgung abbilden. Erst wenn die Omikron-Welle eindeutig abfällt, sollten wir über konkrete Schritte zur Aufhebung von Maßnahmen nachdenken.

Omikron-Subtyp BA.2: Neue ansteckendere Corona-Variante breitet sich weiter aus
Fälle der Omikron-Variante des Coronavirus wurden in Niedersachsen und Dänemark nachgewiesen – Schleswig-Holstein ist bislang noch verschont geblieben.

Der Omikron-Subtyp BA.2 ist eine schneller übertragbare Variante und breitet sich nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland weiter aus.

Wie könnten diese Lockerungen Ihrer Meinung nach aussehen?

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Wir brauchen schrittweise Lockerungen, sodass wir die Effekte sehen und notfalls gegensteuern können. Ich halte es für sinnvoll, im Abstand von etwa einer Woche neue Lockerungsschritte umzusetzen. Die 2G-Regel im Einzelhandel kann man sicher in Frage stellen, dann sollte aber bis auf weiteres auf jeden Fall die FFP2-Maskenpflicht weiter bestehen bleiben. Sie sollte als letztes wegfallen, weil sich die FFP2-Masken in der Pandemie als besonders hilfreich erwiesen haben. Bei den anderen Corona-Maßnahmen handelt es sich ja um Kontaktbeschränkungen. Auch hier ist es sinnvoll, schrittweise vorzugehen und zum Beispiel nach und nach mehr Personen in geschlossenen Räumen zuzulassen. Ein solcher Zwischenschritt wäre eine gute Sicherheitsmaßnahme. Wichtig ist bei den Lockerungen weiter zwischen Innenräumen und Außenbereichen zu unterscheiden.

In Dänemark, wo alle Corona-Beschränkungen weggefallen sind, wurde dieser Schritt auch mit der Corona-Müdigkeit der Bevölkerung begründet. Bemerken Sie so eine Müdigkeit auch in Deutschland?

Ja, natürlich. Das stellen wir doch auch an uns selbst fest. Wir alle haben den Wunsch, dass die Pandemie endlich hinter uns liegen möge, wir alle haben genug davon. Wunschdenken hilft uns in dieser Phase aber nicht weiter. Wenn sich jetzt einige Menschen nicht mehr testen und auch die Quarantäne als Kontaktperson nicht mehr ernst nehmen, ist das unsolidarisch. Denn das zögert die Omikron-Welle in die Länge und sorgt dafür, dass die Spitze der Welle viel höher ausfällt. Deswegen ist es wichtig, an die Bevölkerung zu appellieren, die Corona-Maßnahmen weiterhin ernst zu nehmen. Es hilft nichts, die Augen vor der Realität zu verschließen. Zumal die Einschränkungen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch gering ausfallen. Wir brauchen die Maßnahmen, die wir jetzt noch haben, und deswegen halte ich auch nichts von abrupten Lockerungsplänen.

Aber genau darüber wollen sich die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten in der kommenden Woche unterhalten.

Wir brauchen einen Plan für die Bewältigung der Pandemie. Das muss im Vordergrund stehen. Die Ministerpräsidenten sollten sich bei ihrem nächsten Treffen überlegen, wie die Wirkung der Maßnahmen erhalten werden kann, ohne dass Erfolge der vergangenen Wochen in Frage gestellt werden. Erste Lockerungen könnte es zum Beispiel geben, wenn die Inzidenz an fünf oder sieben aufeinanderfolgenden Tagen sinkt. Berücksichtigen müssen wir dabei immer noch, dass die Daten an den Wochenenden nicht aussagekräftig sind.

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Schon jetzt haben einige Bundesländer aber die Corona-Regeln gelockert: 2G im Einzelhandel ist vielerorts gekippt, in Bayern dürfen mehr Zuschauer zu Kultur- und Sportveranstaltungen und oft gilt 3G statt 2G oder 2G-plus. Verwundert Sie das?

Natürlich wundere ich mich, dass die Corona-Regeln aufgeweicht werden. Als Ärztin denke ich aber, dass eine FFP2-Maske im Geschäft genauso gut schützt wie 2G plus, wenn die Maske richtig getragen wird. Größer ist das Risiko, sich zu infizieren, dagegen bei Großveranstaltungen. Ich habe wenig Verständnis für die Alleingänge bei den Lockerungen und würde mir wünschen, dass sich die Länder einiger wären. Denn die unterschiedlichen und sich ständig verändernden Regeln lassen sich den Menschen nur noch schwer vermitteln. Anstatt über viele Lockerungen zu sprechen, sollte die Ministerpräsidentenkonferenz in der nächsten Woche viel dringender klären, wie die einrichtungsbezogene Impfpflicht umgesetzt wird.

Was halten Sie denn von der Ankündigung Söders, die Impfpflicht im Gesundheitswesen vorerst nicht umzusetzen?

Das hat mich schon sehr gewundert, weil er ja zu den vehementesten Befürwortern gehörte. Ich gebe ihm aber recht, dass in Detailfragen noch Klärungsbedarf besteht. Trotzdem ist es nicht tolerierbar, dass wir jetzt zu einer unterschiedlichen Umsetzung in den Bundesländern kommen. Wir brauchen doch Rechtssicherheit und einheitliches Behördenhandeln. Immerhin geht es um ein Gesetz, das vor zwei Monaten mit großer Mehrheit in Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde und hinter dem die Bevölkerung mit großer Mehrheit steht. Als Mitarbeitende im Gesundheitswesen müssen wir uns schützend vor die Patienten und auch die Bewohner in Pflegeheimen stellen, die sich selber nicht optimal schützen können oder die aufgrund einer Immunschwäche besonders gefährdet sind. Deswegen hat der Marburger Bund bereits Anfang November vergangenen Jahres eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gefordert. Für mich ist es unbegreiflich, dass manche Beschäftigte noch immer nicht geimpft sind, obwohl Millionen Daten aus der ganzen Welt den enormen Nutzen dieser Impfung belegen.

Wo sehen Sie den größten Klärungsbedarf?

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Wir brauchen Antworten auf die Fragen, was konkret mit dem ungeimpften Personal passiert. Wird zunächst ein Tätigkeitsverbot ausgesprochen und dann entscheidet das Gesundheitsamt, ob ein Mitarbeiter wieder arbeiten darf? Oder kann das Personal weiterarbeiten und das Gesundheitsamt muss erst ein Verbot aussprechen? Es ist für mich undenkbar, dass die Gesundheitsämter eine Ermessensentscheidung ohne klare Richtlinien vornehmen. Das ist den Gesundheitsämtern schon im Normalfall nicht zuzumuten und erst recht nicht angesichts der hohen Belastung in der Pandemie. Diese Fragen müssen Bund und Länder klären und notfalls das Gesetz nachschärfen.

„Wir dürfen jetzt nicht genau den gleichen Fehler machen wie vor der Pandemie. Wir müssen uns in Europa bei wichtigen Gütern wie Schutzmasken und Medikamenten unabhängiger von Asien machen.“

Susanne Johna,

Vorsitzende von Deutschlands größtem Ärzteverband, dem Marburger Bund

Wie schwer würde die Impfpflicht im Gesundheitswesen die Kliniken treffen?

Wenn ab dem 16. März nur noch geimpftes Personal zur Arbeit kommen darf, würde sich der Personalmangel in manchen Einrichtungen noch einmal verschärfen. Wir wissen allerdings gar nicht genau, wie viele Mitarbeiter tatsächlich ungeimpft sind. Aus Italien und Frankreich gibt es Erfahrungswerte, wonach ein extrem geringer Teil des Personals nach Umsetzung der Impfpflicht ausgefallen ist. Ich hoffe darauf, dass sich viele der noch Ungeimpften in den nächsten Wochen wenigstens mit Novavax impfen lassen.

Wie blicken Sie auf das Ende der Pandemie?

Wir haben noch einige Wochen vor uns, bis die Omikron-Welle hinter uns liegt. Große Sorgen bereitet mir die Entwicklung bei der medizinischen Ausrüstung, besonders bei den FFP2-Masken. Zu Beginn der Pandemie wurde häufig kritisiert, dass Deutschland abhängig von Corona-Schutzausrüstung aus Asien ist und dass wir ohne Schutzausrüstung dastehen, wenn Lieferketten zusammenbrechen. Jetzt stehen fast alle Maschinen für FFP2-Masken in Deutschland wieder still, weil der Staat alle Aufträge nach China vergibt. Es zählt ausschließlich der Preis. Kriterien wie Qualität, Umweltschutz oder soziale Standards bei der Produktion scheinen keine Rolle zu spielen. Wir dürfen jetzt nicht genau den gleichen Fehler machen wie vor der Pandemie. Wir müssen uns in Europa bei wichtigen Gütern wie Schutzmasken und Medikamenten unabhängiger von Asien machen.

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Genereller Anspruch auf kostenlose PCR-Tests bleibt – Unter Bedingungen
09.02.2022, Niedersachsen, Hameln: Labormitarbeiter Christoph Majowski bestückt im Labor Nordlab ein Gerät für die molekulare Diagnostik zur Detektion von SARS-CoV-2 mittels PCR mit Patientenproben. Das Labor Nordlab kommt in der Corona-Pandemie langsam an seine Grenzen. Pro Tag werden rund 3500 PCR-Tests ausgewertet, 24 Stunden läuft der Betrieb. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in Deutschland soll der Einsatz der genaueren PCR-Labortests stärker konzentriert werden.

Hinzu kommt, dass die Marktüberwachung der Bundesländer teils gravierende Qualitätsmängel bei vielen importierten Masken festgestellt hat.

Das ist ein weiterer Grund, warum wir uns nicht abhängig machen dürfen. Gerade für medizinisches Personal, das eine Maske acht Stunden am Tag tragen muss, brauchen wir gute FFP2-Masken. Entscheidend ist, wie gut filtert die Maske, wie verträglich ist das Material und kann man darunter bei weiterhin hoher Filterleistung noch gut atmen. Diese Aspekte werden aber beim Kauf der Masken von der öffentlichen Hand nicht ausreichend berücksichtigt. Der Arbeitsschutz und der Schutz des Personals müssen eine größere Rolle spielen.

Haben Sie ein Beispiel für die schlechte Qualität?

Ja, manche Hersteller sparen beim Material für die Bändchen, die um die Ohren gehen. Ein solches Band reibt dann den ganzen Tag am Ohr, sodass Mitarbeiter im Gesundheitswesen Geschwüre am Ohr bekommen haben. Deshalb haben sie die Bänder dann hinter dem Kopf mit einer Plastikscheibe befestigt. Das führt aber dazu, dass die Maske nicht mehr ganz dicht anliegt und das Personal nicht so gut geschützt ist. Außerdem gibt es große Unterschiede, wie gut Masken resistent gegen Feuchtigkeit sind. Trägt man die Maske über mehrere Stunden, wird sie allein schon durch das Ausatmen etwas feucht. Wie gut sie dann noch schützt, ist von Maske zu Maske sehr unterschiedlich.

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Derzeit arbeitet die Regierung an der versprochenen Corona-Prämie. Sie soll aber vorwiegend an Intensiv- und Notfallpflegekräfte gezahlt werden, die besonders belastet seien. Ist dieser Fokus richtig?

Nein, es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum die Corona-Prämie auf Pflegekräfte von Intensivstationen beschränkt werden soll. Ärztinnen und Ärzte versorgen im Team mit den Pflegekräften die Patienten, sind ebenfalls einer hohen Belastung ausgesetzt und tragen die Hauptverantwortung. Hinzu kommt, dass auch das Personal auf den Normalstationen durch die Pandemie einer enormen Belastung ausgesetzt ist. Deshalb müssen Ärztinnen und Ärzte bei der Corona-Prämie genauso berücksichtigt werden wie Pflegekräfte.

Schon die beiden vergangenen Corona-Prämien sind ausschließlich an Pflegekräfte gegangen.

Wir haben uns als Ärzteschaft bei der ersten Corona-Prämie ganz bewusst zurückgehalten und gesagt, jetzt ist die Pflege mal dran. Bei der zweiten Corona-Prämie haben wir uns schon sehr geärgert, dass die Ärzte nicht berücksichtigt wurden. Ein drittes Mal werden wir das nicht hinnehmen. Einige Ärzte sind so sauer, dass sie ernsthaft einen Tätigkeitswechsel in Erwägung ziehen. Natürlich besteht bei der Verteilung der Corona-Prämie immer die Gefahr, dass Neid und Ungerechtigkeiten entstehen. Aber Unruhe oder gar Verteilungskämpfe können wir in den Kliniken jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Das wäre Gift für die Arbeit in den Teams. Besser ist daher ein Steuerfreibetrag für alle patientennahen Beschäftigten im Gesundheitswesen.

Liegt es denn an der vergleichsweisen geringen Bezahlung in der Pflege oder warum liegt der Blick bei der Corona-Prämie so stark auf der Pflege?

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Es stimmt, dass Pflegekräfte in Deutschland zu wenig verdienen. Allerdings ist das Hauptproblem, dass zu wenig Pflegekräfte zu viele Patienten betreuen müssen. Im europäischen Vergleich steht Deutschland nicht gut da. Die Arbeitsbelastung in der Pflege ist enorm und daran ändert eine Corona-Prämie nichts. Mehr Pflege bekommt man nur durch mehr Pflege. Neben den Pflegekräften dürfen wir aber nicht das Praxispersonal im ambulanten Bereich vergessen, das eine erhebliche Mehrbelastung hat und deshalb auch einen Anspruch auf einen Bonus haben sollte. Corona-Impfungen, PCR-Tests und die Versorgung von Infizierten mit leichten Symptomen haben zu einem erheblichen Mehraufwand für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte geführt.

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