Merkel will keine Lockerungen vor dem 1. März
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gegen jegliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen vor dem 1. März ausgesprochen.
© Quelle: Hannibal Hanschke/Reuters-Pool/d
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gegen jegliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen vor dem 1. März ausgesprochen. Nach Informationen des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagte Merkel in einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag am Montag, es müsse bis dahin mit jeglichen Öffnungsschritten gewartet werden.
Ein rigides Vorgehen sei nötig, damit es im Sommer wieder Freiheiten gebe. Die Zeit müsse jetzt genutzt werden, um die Mutanten in den Griff zu bekommen. Mit aller Kraft müssten die Fallzahlen gesenkt werden, so die Kanzlerin.
Nach RND-Informationen wollen Merkel und Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) wegen der Mutation des Coronavirus den Maßstab für Lockdownlockerungen außerdem verschärfen.
Danach soll nicht mehr nur die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für Öffnungsschritte zugrunde gelegt werden, sondern auch der sogenannte R-Wert, erfuhr das RND am Dienstag aus Parteikreisen. Der R-Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Dieser bundesweite Sieben-Tage-R-Wert dürfe nach der Einschätzung von Merkel und Braun höchstens bei 0,7 liegen – das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz in neuem Rekordtief
Erstmals seit mehr als drei Monaten liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts unter 75.
© Quelle: dpa
Der Wert lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zuletzt bei knapp unter 1. Liegt dieser Wert eine längere Zeit unter 1, geht das Infektionsgeschehen zurück. Die Betrachtung des R-Wertes sei deshalb so wichtig, weil er besser die aggressiveren und ansteckenderen mutierten Viren abbilde, hieß es.
Heftige Debatten um Kita- und Schulöffnungen
Ferner verlautete, dass zwischen Kanzleramt und Ministerpräsidenten heftige Debatten über die Öffnung von Kitas und Schulen geführt würden. Merkel sei auch hier für einen strikten Kurs – möglichst keine Öffnungsschritte vor dem 1. März zu unternehmen. Die Erfolge des zweiten Lockdowns dürften nicht leichtfertig verspielt werden. Ein dritter Lockdown wäre für die Wirtschaft schwer verkraftbar.
Zum Ringen um die Öffnung von Friseurgeschäften hieß es, es sei nicht vermittelbar, Friseure wieder arbeiten zu lassen, aber Kitas und Schulen geschlossen zu halten.