Limburger Bischof kritisiert „regellose“ Demonstrationen von Corona-Leugnern
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Protestkundgebung von „Querdenkern“ in Stuttgart.
© Quelle: Christoph Schmidt/dpa
Berlin. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, kritisiert die Art und Weise, wie „Querdenker“ und andere Corona-Leugner in deutschen Städten gegen Pandemiemaßnahmen protestieren.
„Demonstrationen sind ein legitimes Mittel, um Meinungen zu artikulieren“, sagte Bätzing dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Dieses Recht stößt aber an seine Grenzen, wenn durch regellose Demonstrationen das Leben anderer Menschen gefährdet wird.“
„Querdenker“-Demo in Stuttgart: Andrang größer als erwartet
Tausende Menschen demonstrieren in Stuttgart gegen die Corona-Auflagen. Im Vorfeld waren die Behörden von 2500 Teilnehmern ausgegangen.
© Quelle: Reuters
Der Limburger Bischof nimmt jedoch auch die Politik in die Pflicht. „Die Bereitschaft der großen Mehrheit, Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie in Kauf zu nehmen, ist nach wie vor hoch. Dennoch haben die politischen Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass die Interessen sich immer weiter verästeln. Das macht es nicht einfacher, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu organisieren, der schon vor der Pandemie zu bröckeln begonnen hatte“, so Bätzing.
„Durch die Dauer der Pandemie steigt der Druck, politische Entscheidungen so zu erklären, dass sie auch verstanden werden. Wir benötigen den großen demokratischen Konsens. Ich denke, die politische Ebene hat das zuletzt verstanden und die Parlamente stärker an Entscheidungen beteiligt“, sagte der Bischof im RND-Interview.
Das vollständige Interview erscheint am Samstag auf RND.de