DRK gehen in Corona-Krise Blutkonserven aus - Bitte um Blutspenden

Die Angst vor dem Coronavirus hat in vielen Bundesländern auch Auswirkungen auf die Blutspendebereitschaft. Die Zahl der Blutspender sei nach DRK-Angaben in den vergangenen Tagen zurückgegangen.

Die Angst vor dem Coronavirus hat in vielen Bundesländern auch Auswirkungen auf die Blutspendebereitschaft. Die Zahl der Blutspender sei nach DRK-Angaben in den vergangenen Tagen zurückgegangen.

Berlin. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat die Bevölkerung dringend dazu aufgerufen, trotz der Corona-Pandemie weiter Blut zu spenden. „Die Zahl der Spender ist in den vergangenen Tagen bundesweit immer stärker zurückgegangen. Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, können wir den Bedarf an Blutkonserven innerhalb von Tagen nicht mehr decken“, sagte der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes, Patric Nohe, dem RedaktionsNetzwerk (RND) Deutschland.

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In Deutschland würden täglich 15.000 Blutkonserven benötigt. „Noch können wir die Versorgung gewährleisten, aber wir sind schon am unteren Rand“, betonte Nohe. „Wir haben keine Alternative zu gespendetem Blut“, betonte der Sprecher. Er versicherte, bei einer Spende bestehe kein erhöhtes Infektionsrisiko. Das Personal achte auf die Sicherheitsabstände zu anderen Personen, außerdem stünden ausreichend Möglichkeiten zur Desinfektion zu Verfügung.

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Corona überträgt sich nicht übers Blut

Nach den Worten von Nohe ist der Bedarf an Blutkonserven nach wie vor hoch, obwohl die Krankenhäuser planbare Operationen möglichst verschieben sollen und Corona-Erkrankte kein Spenderblut benötigen. So werde ein Großteil des Blutes für chronisch Kranke, etwa bei Krebstherapien, und für Unfallopfer benötigt. Da sich Spenderblut nur 42 Tage halte, sei es generell nicht möglich, größere Reserven aufzubauen.

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Zu der Frage, ob Blutspenden angesichts einer möglichen Corona-Infektion eines Spenders überhaupt medizinisch vertretbar sind, sagte Nohe: „Es gibt keinerlei Hinweise, dass Corona über Blut oder Blutprodukte übertragen wird.“

Keine Lockerung der Regularien

Eine kurzfristige Lockerung der Restriktionen für Spender lehnt der DRK-Blutspendedienst ab. „Sicherheit hat für uns höchste Priorität“, sagte Nohe. „Gerade jetzt, wo es besonders wichtig ist, gesund zu bleiben, wäre es falsch, die Betroffenen einem höheren Risiko auszusetzen“, betonte er.

Nohe erinnerte aber zugleich daran, dass die Bundesärztekammer für die Festlegung der Regularien zuständig ist. Das DRK müsse sich daran halten. „Wir freuen uns natürlich über jeden Menschen mehr, der Blut spenden will. Das darf aber nicht zu Lasten der Sicherheit der Empfänger geschehen.“

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Diskriminierende Regeln

Spenden dürfen grundsätzlich nur gesunde Menschen. Wer zum Beispiel chronische Erkrankungen hat oder Aids, kommt als Spender nicht in Frage. Ausgeschlossen sind aber auch Männer, die innerhalb der letzten 12 Monate Sex mit Männern hatten. Das wird von den Betroffenen als diskriminierend empfunden. Unter anderem setzt sich die FDP dafür ein, die Regelung zu ändern.

Nohe sagte dazu: „Sofern die Gesundheit der Empfänger garantiert ist, begrüßen wir sämtliche Regelungen, die es mehr Menschen ermöglichen, Blut zu spenden.“ Sollten neue Erkenntnisse zu einer Verkürzung der Wartezeiten führen, sei das ebenfalls zu begrüßen.

Blutspende-Lokale erhalten

Nohe appellierte an Schulen und andere öffentlichen Einrichtungen, trotz der notwendigen Schließung die geplanten Blutspendetermine weiter zu ermöglichen. „Es ist essentiell, dass die Termine weiterhin stattfinden“, forderte er. Auch wenn die Einrichtungen ihren Betrieb eingestellt hätten, müssten die Blutspendedienste weiterhin Zugang zu den vorgesehenen Räumlichkeiten haben, so der Sprecher.

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