Abschaffung kostenloser Bürgertests: Grünen-Politiker Dahmen sieht keinen Impfanreiz
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VGARX2UVZ5A57KBNGCELDY6Y4A.jpeg)
Die bislang kostenlosen Corona-Schnelltests sollen nach dem Willen der Bundesregierung ab Herbst kostenpflichtig werden.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat vor der Annahme gewarnt, mit der Abschaffung der kostenlosen Corona-Test könnten Menschen zum Impfen bewegt werden. Das sei ein Trugschluss, sagte Dahmen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ich bin als Arzt und Politiker nicht davon überzeugt, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt Menschen mit Debatten über Druck, Zwang und Bestrafung zum Impfen bekommen“, betonte er.
Dahmen forderte stattdessen mehr Aufklärung und Informationen über das Impfen. „Faktisch fehlt es offensichtlich an überzeugenden, zielgruppenspezifischen Aufklärungskampagnen, an mehr Mobilität – also Impfbus statt Impfzentrum – und an einer Corona-Warn-App, die Menschen auf Spontanimpfangebote in der Umgebung hinweist“, sagte er.
Der Mediziner ergänzte, letztlich helfe zuverlässig nur Impfen und nicht Testen, wenngleich das Testen beispielsweise in Schulen, am Arbeitsplatz oder bei Besuchen im Pflegeheim beziehungsweise im Krankenhaus wichtig bleiben werde. „Hier wird es in der Praxis darauf ankommen, dass beispielsweise ungeimpfte Kinder oder Menschen die sich aus einem anderen medizinischen Grund noch nicht haben impfen lassen können, weiter die Möglichkeit zu kostenlosen Tests erhalten”, forderte er.
Die große Koalition hat sich grundsätzlich darauf verständigt, dass Corona-Schnelltests ab Herbst nicht mehr generell kostenlos angeboten werden. Es sei nicht mehr die Frage, dass Bürgertests in absehbarer Zeit selbst bezahlt werden müssten, sondern ab wann und für wen das dann gelten werde, hieß es am Samstag in Koalitionskreisen. Die Gespräche in der Koalition seien aber noch nicht abgeschlossen.