Kinderimpfung: Ärzte berichten von hoher Nachfrage
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Ein Mädchen wird in einem Impfzentrum in Essen gegen das Coronavirus geimpft.
© Quelle: Mona Wenisch/dpa
Berlin. Die Kinderärzte berichten über eine hohe Nachfrage nach einer Corona-Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren, die seit der Auslieferung des entsprechenden Impfstoffs seit Mitte Dezember möglich ist.
„Bislang sind 8,5 Prozent der Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren geimpft worden“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Meist sind die Eltern gut informiert, sie selbst und auch ihre Kinder wollen die Impfung. Die Nachfrage in der Gruppe der Impfbereiten ist somit erst einmal hoch“, fügte er hinzu.
Vor den Feiertagen war es nach Angaben des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aber zu Schwierigkeiten gekommen. „Die Bereitstellung des Impfstoffs vor Weihnachten hat insbesondere die Praxen vor große Herausforderungen gestellt, da über die Feiertage das zur Verfügung stehende Personal natürlich ausgedünnt war“, sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach dem RND.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte im Dezember die Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren mit Vorerkrankungen empfohlen. Auch Kinder, die im Umfeld Angehörige mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf oder einen individuellen Impfwunsch haben, können den Piks erhalten. Die Auslieferung des Kinderimpfstoffs startete Mitte Dezember mit 2,4 Millionen Dosen.
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© Quelle: dpa
Während er für die kleinen Kinder mit einer geringeren Wirkstoffkonzentration produziert wird, bekommen die über Zwölfjährigen den gleichen Impfstoff wie die Erwachsenen. Laut den Lieferprognosen des Bundes werden bis Ende März wöchentlich etwas mehr als drei Millionen Dosen des Erwachsenenimpfstoffs von Biontech geliefert. Im Januar erwartet das Gesundheitsministerium rund 3,8 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs.
Fischbach drängt auf genügend Biontech-Impfstoff
Kinderarzt Fischbach drängte darauf, dass genügend Biontech-Impfstoff für die Jugendlichen zur Verfügung stehen muss. „Die über Zwölfjährigen sollten nach Stiko-Empfehlung ausschließlich mit dem Biontech-Impfstoff geimpft werden“, sagte er. „Es muss daher sichergestellt werden, dass dieser Impfstoff in ausreichender Menge den Kindern und Jugendlichen angeboten wird.“
Angesichts der Debatte um Präsenzunterricht trotz der Omikron-Verbreitung ergänzte Dötsch von der DGKJ, die Öffnung beziehungsweise das Offenhalten der Schulen und Kindertageseinrichtungen sei aus zwei Gründen wichtig. „Einerseits wird den Kindern und Jugendlichen damit die für sie – wie wir wissen – notwendige soziale Teilhabe garantiert“, so der Mediziner zum RND. „Andererseits sind die Schulen mit ihren Hygieneregeln und Testkonzepten ein deutlich besser überwachter Bereich als ungeregelte Freizeitaktivitäten.“