Wegen Corona: Kalifornien verhängt Ausgangssperre

Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien, beantwortet während einer Pressekonferenz Fragen.

Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien, beantwortet während einer Pressekonferenz Fragen.

San Francisco. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat die gesamte Bevölkerung des Westküstenstaates aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Die Ausgangssperre für knapp 40 Millionen Menschen sollte in der Nacht zum Freitag in Kraft treten, teilte Newsom am Donnerstagabend (Ortszeit) mit.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Kalifornien ist damit der erste Staat in den USA, der eine derart weitreichende Auflage im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlässt. Zuvor galten diese Einschränkungen schon für mehrere Bezirke im Raum San Francisco.

+++Immer aktuell: Hier geht’s zum Coronaticker+++

Notwendige Regierungsstellen, Einrichtungen wie Banken und wesentliche Geschäfte, darunter Lebensmittelläden und Apotheken, sollen aber geöffnet bleiben, wie Newsom betonte. Restaurants können weiterhin Essen ausliefern, sie dürfen nur nicht mehr in Räumen servieren. Bars, Fitnesscenter und Versammlungsstätten müssen ganz schließen. Kalifornier können aber noch Spazieren gehen, Joggen oder Radfahren, allerdings müssen sie dabei voneinander Abstand halten. Die Auflagen sind zunächst unbefristet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
US-Regierung will Steuerzahlern mit 500 Mrd Dollar helfen
18.03.2020, USA, Washington: Das Washington Monument (l) und das Kapitol (M) sind bei Sonnenaufgang zu sehen. Die US-Regierung will angesichts der Coronaviruskrise mit einem Hilfspaket rund eine Billion US-Dollar (900 Milliarden Euro) in die Wirtschaft pumpen. Das US-Repr��sentantenhaus hatte sich vor wenigen Tagen mit der Regierung von Trump bereits auf ein milliardenschweres Hilfspaket f��r Familien geeinigt. Die Abstimmung im Senat steht noch aus. Foto: Carolyn Kaster/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Insgesamt hat das Paket zur Bewältigung der Coronavirus-Krise ein Volumen von einer Billion Dollar.

Die Isolierung zu Hause sei angesichts der wachsenden Fallzahlen notwendig, sagte Newsom. Bis zum Donnerstag wurden in Kalifornien 958 Infektionsfälle bekannt, 19 Menschen sind an Covid-19 gestorben.

Newsom appellierte an die Bürger, diese Auflagen zu befolgen. Mehr als die Hälfte der Einwohner könnten sich mit dem Coronavirus anstecken, wenn man keine drastischen Maßnahmen ergreifen würde, warnte der Gouverneur. Fast 20.000 Menschen müssten möglicherweise im Krankenhaus behandelt werden, das würde die Kapazitäten der medizinischen Versorgung weit überschreiten.

Der demokratische Gouverneur erklärte, er habe mit US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence über die Lage gesprochen und Hilfsmittel angefordert, darunter mobile Krankenstationen. Aus Bundesbeständen seien bereits große Mengen an Handschuhen und Schutzmasken in Kalifornien eingetroffen.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Anschreiben an Trump bat Newsom um die sofortige Entsendung eines Krankenhausschiffs, das im Hafen von Los Angeles anlegen soll. Beim Kongress in Washington hat er Bundeshilfen in Höhe von einer Milliarde Dollar für die medizinische Versorgung und für andere Hilfsmaßnahmen während der Covid-19-Krise beantragt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Im Raum San Francisco hatten mehrere Bezirke schon zu Wochenbeginn eine Ausgangssperre verhängt. Die meisten Schulen und viele Geschäfte in dem Westküstenstaat wurden geschlossen. Der Bürgermeister von Los Angeles rief am Donnerstag alle Einwohner der Millionenmetropole dazu auf, zu Hause zu bleiben, ausgenommen für wichtige Erledigungen.

Im Großraum Los Angeles sollten Einkaufszentren, Spielplätze und andere nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen werden. Diese örtlichen Auflagen werden nun mit Newsoms “Stay at Home”-Anordnung auf den ganzen Staat ausgeweitet.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken