Immer mehr Covid-19-Fälle: Auslastung der Intensivstationen in Österreich steigt rasant an – Ausreisekontrollen notwendig
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Ein Corona-Impfnachweis auf einem Smartphone in der App Grüner Pass wird während der Uniqa-ÖFB-Cup-Begegnung zwischen SK Puntigamer Sturm Graz und SV Guntamatic Ried gezeigt. In der Steiermark gelten ab 8. November verschärfte Corona-Regeln. Unter anderem gilt auch bei Sportveranstaltungen die 2G-Regel.
© Quelle: Erwin Scheriau/APA/dpa
In Österreich steigt die Zahl der Corona-Intensivpatientinnen und ‑Patienten wieder rasant an. Es sei damit zu rechnen, dass am Montag der Schwellenwert von 400 belegten Intensivbetten für eine 20-prozentige Auslastung überschritten werde, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch.
Am Vortag hieß es, dass inzwischen landesweit über 300 Betten auf Intensivstationen mit Covid-Patientinnen und ‑Patienten belegt sind. Sollte sich die Lage weiter verschärfen drohen Ungeimpften drastische Einschränkungen. Am Freitag werde die Regierungsspitze mit den Landeshauptleuten das weitere Vorgehen besprechen, sagte der Minister.
Coronavirus sorgt für starke Auslastung der Intensivstationen
In Österreich wurden die Corona-Maßnahmen vor wenigen Wochen an einen fünfstufigen Plan geknüpft, der sich an der Auslastung der Intensivstationen orientiert. Ab einer 15-prozentigen Auslastung (300 Betten) haben nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Großveranstaltungen und der Nachtgastronomie. Ab einer 20-prozentigen Auslastung (400 Betten) gilt zusätzlich in Bereichen, wo 3G erforderlich ist, nur noch ein aktueller PCR-Test und kein Antigentest mehr als ausreichend.
Ab 500 belegten Betten gilt nur noch die 2G-Regel. Das bedeutet, dass Ungeimpfte keinen Zutritt mehr zu Gastronomie, Hotels, Kultur- oder Freizeiteinrichtungen erhalten. Ab einer 30-prozentigen Auslastung (600 Betten) oder Stufe 5 soll es einen Lockdown für Ungeimpfte geben.
Großteil der Infizierten auf Intensivstation ungeimpft
Der bisherige Höchststand in Österreich in Bezug auf die Kapazitätsauslastung der Intensivstationen war im November des vergangenen Jahres mit über 700 belegten Betten erreicht worden. Allerdings gab es damals noch keine Corona-Impfstoffe. Die Impfrate beträgt in Österreich aktuell gut 64 Prozent. Der Großteil der Patientinnten und Patienten auf den Intensivstationen des Landes ist laut Behörden auch heute ungeimpft.
In Wien gibt es bereits seit dem Sommer strengere Maßnahmen als in den übrigen Bundesländern. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in der Hauptstadt zuletzt bei 234 Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, während Oberösterreich und Salzburg auf Werte von über 600 kommen. Das Gesundheitsministerium meldete zuletzt österreichweit 6506 Neuinfektionen. Derzeit befinden sich 1752 Personen aufgrund des Coronavirus im Krankenhaus in Behandlung. Im Zusammenhang mit dem Virus sind Behördenangaben zufolge insgesamt 11.400 Menschen gestorben.
Ausreisekontrollen in vier Bundesländern
Am Donnerstag wurden wegen hoher Inzidenzen Ausreisekontrollen für die Bezirke Landeck und Reutte (Tirol), Kirchdorf und Wels-Land (Oberösterreich) Liezen (Steiermark) sowie in Teilen Niederösterreichs angekündigt. Nur wer einen 3G-Nachweis hat, darf die Regionen verlassen. Auch ein negativer Antigentest sei vorläufig zulässig, heißt es vonseiten der Behörden. Sollte allerdings in wenigen Tagen die Stufe 3 in den betroffenen Regionen erreicht werden, würde auch der Antigentest nicht mehr genügen – sondern nur noch ein PCR-Test.
RND/Reuters/scs