Quasilockdown für Ungeimpfte: Österreich führt bundesweite 2G-Regel ein

Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg verkündete am Freitagabend eine drastische Verschärfung der Corona-Regeln.

Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg verkündete am Freitagabend eine drastische Verschärfung der Corona-Regeln.

Österreich reagiert auf die steigenden Corona-Fallzahlen und führt bundesweit eine 2G-Regel ein. Sie gilt in Hotels, Restaurants und anderen gastronomischen Betrieben. Auch bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen und bei körpernahen Dienstleistungen sowie in Pflegeheimen ist der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung oder der Genesung notwendig. Dort galt bisher 3G, ab Montag gelten nun die 2G-Regeln. Dies gilt auch für Sport sowie für Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Im Handel soll es eine FFP2-Maskenpflicht geben.

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„Wir werden die Zügel für Ungeimpften straffer ziehen müssen“, sagte Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg am Abend. Er spricht von einer „außergewöhnlichen Dynamik“ beim Infektionsgeschehen. 2G gibt es an einigen Orten in Österreich schon seit einigen Tagen: In Wien dürfen Einwohner nur noch mit 2G-Nachweis zum Friseur und in Restaurants.

Fünf-Stufen-Plan in Österreich

Der „Grüne Pass“, der in Österreich den Impfstatus nachweist und Zugang zu 2G-Orten gibt, gilt künftig bis zu neun Monate nach der zweiten Impfung. Dann ist die dritte Dosis nötig, um ein gültiges Zertifikat zu erhalten.

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In Österreich wurden die Corona-Maßnahmen vor wenigen Wochen an einen fünfstufigen Plan geknüpft, der sich an der Auslastung der Intensivstationen orientiert. Ab einer 15-prozentigen Auslastung (300 Betten) haben nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Großveranstaltungen und der Nachtgastronomie (Stufe 1). Ab einer 20-prozentigen Auslastung (400 Betten) gilt zusätzlich in Bereichen, wo 3G erforderlich ist, nur noch ein aktueller PCR-Test und kein Antigentest mehr als ausreichend (Stufe 2).

„Jeder Desinfektionsspender ist ein Ort der Nächstenliebe“

Wolfgang Robert Mückstein,

Gesundheitsminister in Österreich

Stufe 3 sieht vor: Ab 500 belegten Betten gilt nur noch die 2G-Regel. Das bedeutet, dass Ungeimpfte keinen Zutritt mehr zu Gastronomie, Hotels, Kultur- oder Freizeiteinrichtungen erhalten. Ab einer 30-prozentigen Auslastung (600 Betten) oder Stufe 5 soll es einen Lockdown für Ungeimpfte geben.

Kanzler Schallenberg kündigte nun an, den Stufenplan zu beschleunigen und Maßnahmen vorzuziehen. Daher gilt ab Montag nun bereits Stufe 3. Österreichs Gesundheitsminister Mückstein erklärte: „Jeder Desinfektionsspender ist ein Ort der Nächstenliebe“. Er appelliert: „Hören wir auf mit dieser augenzwinkernden Wurschtigkeit“.

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In Österreich sind rund 65 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Der Großteil der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen des Landes ist laut Behörden auch heute ungeimpft. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Impfquote rund 70 Prozent.

Wegen der hohen Inzidenz in Österreich gibt es seit wenigen Tagen in einigen Regionen Ausreisekontrollen. Nur mit einem 3G-Nachweis dürfen die Einwohner ihren Bezirk verlassen.

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Es fühlt sich an wie ein leichtes Déjà-vu: Wir stehen mal wieder vor einem ziemlich langen Corona-Winter. Und keiner weiß so richtig, wie es jetzt weiter geht.

2G auch in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsminister sich am Freitag darauf verständigt, dass je nach regionaler Lage Zugänge auf Geimpfte und Genesene (2G) beschränkt werden könnten. Erste Länder sind das schon angegangen. Sachsen setzt ab Montag die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend um. Damit haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen.

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Ausnahmen gibt es für Kinder, Jugendliche und Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Sie brauchen aber einen Test. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen. Für den Einzelhandel und Gottesdienste gilt 2G nicht.

RND/dpa/scs

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