Überblick: Wie in den Bundes­ländern Kinder geimpft werden sollen

Ein Kinderarzt impft ein siebenjähriges Mädchen gegen das Coronavirus.

Ein Kinderarzt impft ein siebenjähriges Mädchen gegen das Coronavirus.

Berlin. Die Mehrheit der Bundes­länder setzt bei der Impf­kampagne für Fünf- bis Elfjährige auf Kinderarzt­praxen und Impf­zentren, nicht auf Impf­angebote an Schulen oder Kitas. Das geht aus einer Umfrage des Redaktions­Netzwerks Deutschland (RND) in allen 16 Ländern hervor. Sachsen-Anhalt hat sich nach mehreren Anfragen nicht zurück­gemeldet.

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Die Ständige Impf­kommission (Stiko) hatte die Impfung für Fünf- bis Elfjährige am Donnerstag für vulnerable Gruppen und Kinder mit Kontakt zu Risiko­patienten empfohlen. Auch gesunde Kinder könnten sich bei individuellem Wunsch impfen lassen, hieß es weiter. Zuvor war der Kinder­impfstoff von Biontech, der nur ein Drittel des Wirkstoffes für Erwachsene enthält, durch die Europäische Arzneimittel­agentur zugelassen worden.

Ab 13. Dezember sollen 2,2 Millionen Dosen zur Auslieferung in die Bundes­länder bereitstehen. Diese werden durch Länder­kontingente ergänzt – bis zu 200.000 Impf­dosen könnten noch hinzu­kommen. Die Vakzindosen werden nach Bevölkerungs­anteil der Fünf- bis Elfjährigen in die Länder verteilt.

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Die Länder im Überblick

Baden-Württemberg

Bereits am 26. November wurde in Baden-Württemberg ein Aktions­bündnis Kinder­impfen ins Leben gerufen. Dabei waren neben anderen die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und der Berufs­verband der Kinder- und Jugend­ärzte. Hauptsächlich sollen die Impfungen der Fünf- bis Elfjährigen in den Kinderarzt­praxen durchgeführt werden. Daneben sollen auch bestimmte Impf­zentren unterstützen, die ein kindgerechtes Konzept für ihren Standort vorlegen. Baden-Württemberg rechnet für den 13. Dezember mit bis zu 300.000 Dosen.

Bayern

Die Impfungen der Fünf- bis Elfjährigen sollen in Bayern die Hausarzt­praxen und Impf­zentren übernehmen. Denkbar seien gesonderte Impf­strecken in den Zentren, aber auch weitere Sonderimpf­angebote, teilte ein Sprecher des Gesundheits­ministeriums mit. Auch eine Impfung auf freiwilliger Basis in den Schulen und in Kinder­betreuungs­einrichtungen werde diskutiert.

Berlin

In Berlin will man laut Aussagen der designierten Regierenden Bürger­meisterin Franziska Giffey (SPD) „Kindern zügig und unkompliziert ein Impf­angebot machen“. Unter anderem soll dafür in Schulen und in Kitas geimpft werden. Das sei bereits in der Vorbereitung. Noch vor Weihnachten sollen die mobilen Impf­teams dafür an die Schulen geschickt werden. In Berlin will man, auch wegen der Weihnachts­ferien, noch weitere Impf­angebote machen. Zum Beispiel in speziellen Impf­strecken in den Impf­zentren, auch bei einem Zoobesuch sei eine Impfung vorstellbar.

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Biontech-Chef spricht sich für Booster-Impfung nach drei Monaten aus
BERLIN, GERMANY - MARCH 18: Ugur Sahin, founder of the Mainz corona vaccine developer Biontech, attends a ceremony of the Axel Springer Awards for the researcher couple with the winners honored "for their entrepreneurial spirit, their innovative strength and their social responsibility", during a virtual awards show on March 18, 2021 in Berlin, Germany. (Photo by Bernd von Jutrczenka - Pool/Getty Images)

Biontech-Mitgründer Ugur Sahin hat sich für eine Corona-Auffrischungs­impfung bereits ab drei Monaten nach der Zweitimpfung ausgesprochen.

Brandenburg

In Brandenburg können Kinder zum Start der Impfstoff­lieferungen vorerst in den Kinderarzt­praxen, Kinder­kliniken sowie den vorhandenen kommunalen und landes­eigenen Impf­stellen geimpft werden. Die genauen Zahlen zu den Impf­dosen liegen dem Ministerium noch nicht vor.

Bremen

In der Stadt Bremen eröffnet am kommenden Dienstag (14. Dezember) ein Kinder­impfzentrum für Fünf- bis Elfjährige. Zusätzlich dazu sollen in der Impf­praxis in Bremerhaven noch im Dezember Impfungen für Kinder ermöglicht werden. Die Bremer Gesundheits­behörden rechnen mit bis zu 1000 Kinder­impfungen bis Weihnachten.

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Hamburg

Hamburg legt den Fokus auf die Kinderarzt­praxen. Rund 50 von ihnen beginnen zeitnah nach der Lieferung mit den Impfungen. Zusätzlich dazu schafft die Stadt ergänzende Möglichkeiten, an dezentralen Stand­orten zu impfen. Hierzu sollen mehrere Impf­angebote an Klinik­standorten, aber auch ein Kinder­impfzentrum geschaffen werden, das am 16. Dezember seinen Betrieb aufnehmen soll. Hamburg rechnet zum 15. Dezember mit bis zu 30.000 Dosen Kinder­impfstoff. Insgesamt gebe es in der Hansestadt rund 100.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren.

Hessen

Hessen erhält etwa 180.000 Impf­dosen, wie das Gesundheits­ministerium mitteilt. Vorwiegend werden die Impfungen dort durch niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte durchgeführt. Darüber hinaus würden sich in etlichen Kreisen und Städten auch Kinder­kliniken und der öffentliche Gesundheits­dienst an den Impfungen beteiligen. Die Eltern sollen über die Schulen zudem ein Informations­schreiben über die Impfungen erhalten.

Mecklenburg-Vorpommern

Ebenfalls werden in Mecklenburg-Vorpommern die Impfungen in Kinderarzt­praxen verabreicht. Sollte ein Kinderarzt nicht impfen oder es keine Termine geben, würden in den Impfzentren Plätze für Kinder­impfungen frei gehalten, hieß es. Auch Familien­impfungen seien in Zukunft möglich. Impfungen an Schulen seien derzeit nicht geplant. Vorerkrankte Kinder sollen zuerst geimpft werden. Etwa 88.000 Kinder in der Alters­­gruppe betrifft das, insgesamt erhält das Land zunächst aber nur 45.000 Impf­dosen. Laut Gesundheits­ministerium reichen die Impf­dosen zunächst jedoch aus.

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Niedersachsen

Fünf- bis Elfjährige sollen in Niedersachsen vor allem in Kinderarzt­praxen geimpft werden. Zusätzlich hat das Land nach eigenen Angaben Vereinbarungen mit Kinder­kliniken getroffen. Ein genaues Datum für den Impfstart gibt es in Niedersachsen noch nicht, man plane Ende kommender Woche mit dem Beginn der Kinder­impfungen. Etwa 240.000 Impf­dosen werden dort erwartet.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen starten die Impfungen am 17. Dezember. Dort sollen nach Angaben des Gesundheits­ministeriums die Kinder- und Jugend­mediziner die Impfungen durchführen. Zusätzlich sollen aber auch Hausärzte die Kinder­impfungen verabreichen.

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Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz legt mit den Kinder­impfungen am 16. Dezember los. Seit dem 1. Dezember sind nach Angaben des Gesundheits­ministeriums bereits 20.000 Termine registriert worden. Erste Anlauf­stelle für die Impfungen seien die Kinderärztinnen und -ärzte. Darüber hinaus stünden auch die reaktivierten Impf­zentren wieder zur Verfügung. Dort sind auch „Familien­impftage“ geplant.

Olaf Scholz: „Wir werden wohl noch lange impfen müssen“
09.12.2021, Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), spricht bei einer Pressekonferenz nach den Beratungen der Bundesregierung mit den Ministerpr��sidentinnen und Ministerpr��sidenten der L��nder. Foto: Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bundeskanzler Olaf Scholz hat gemeinsame Anstrengungen mit den Ländern für eine deutliche Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland angekündigt.

Saarland

Im Saarland wurden in den vier Impf­zentren Kinder­impfkabinen eingerichtet. Die ersten Impfungen werden ab dem 16. Dezember möglich sein, heißt es seitens des Gesundheits­ministeriums. Ärztinnen und Ärzte mit pädiatrischer Erfahrung werden im Einsatz sein.

Sachsen

In Sachsen sollen weitere Impf­angebote für Kinder zusätzlich zu den Kinderarzt­praxen und Kranken­häusern geschaffen werden. Geplant sind Impf­orte speziell für Kinder, zum Beispiel extra Impf­strecken in den Impf­stationen, teilte Sachsens Sozialministerium mit. Die Details befinden sich noch in Abstimmung, hieß es weiter.

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Schleswig-Holstein

Fünf- bis Elfjährige sollen in Schleswig-Holstein hauptsächlich in Kinderarzt­praxen geimpft werden. Zusätzlich werde das Land ein ergänzendes Impf­angebot in den landesweiten stationären Impf­stellen noch im Dezember zur Verfügung stellen, so das Gesundheits­ministerium. Ab dem 14. Dezember solle es damit losgehen.

Thüringen

Für Kinder­impfungen würden in den vier größten Impf­stellen des Landes in Erfurt, Gera, Leinefelde und Sömmerda Kapazitäten frei gehalten. Vor Weihnachten können sich Fünf- bis Elfjährige von 7.30 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 20.30 Uhr impfen lassen. Ab dem 27. Dezember werde das Angebot auf alle Impf­stellen im Land ausgeweitet, teilte eine Ministeriums­sprecherin mit. Impfungen an Schulen seien nicht geplant.

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