Merkel zu Biontech-Gründern: Mächtig stolz, dass wir solche Forscher haben
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Bundeskanzlerin Merkel im Bundestag.
© Quelle: imago images/Emmanuele Contini
Berlin. „Wir sind mächtig stolz, auch als Bundesregierung, dass wir solche Forscher in unserem Land haben” – mit diesen Worten begrüßt Angela Merkel die beiden Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci zu Beginn des Videogesprächs.
„Sie sind sehr schnell ins Weltrampenlicht geraten” als eine recht junge Firma, so die Bundeskanzlerin weiter. Sie gratuliere den beiden zu dem, was sie geschafft hätten. Die Forscher hätten nicht die Flinte ins Korn geworfen, sondern an ihre Entwicklung geglaubt.
Man freue sich schon auf den Tag, an dem in Deutschland mit dem Impfen begonnen werden könne. „Wenn wir sehen, wie viele Menschen im Augenblick an Corona sterben, dann weiß man, wie viele Leben das retten kann”, so Merkel.
Wie entsteht ein Impfstoff?
Nach einem Impfstoff gegen Covid-19 wird unnachgiebig geforscht. Innerhalb von nur einem Jahr war bereits der erste Kandidat in der Zulassungsphase.
Spahn: Starten Impfungen bei über 80-Jährigen und Pflegeheimen
An dem Gespräch nahmen auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (alle CDU) teil. Auch Spahn sagte, man könne stolz sein, dass der Impfstoff aus Deutschland komme.
Spahn bestätigte noch einmal, dass die Impfung am 27. Dezember beginnen könnte, wenn die Europäische Arzneimittelbehörde den Impfstoff zulässt. „Wir starten bei den über 80-Jährigen und den Pflegeheimen”, betonte Spahn noch mal. Alle anderen würden dann informiert, wann und wenn sie an der Reihe seien.
Biontech-Gründer bedankt sich für Vertrauen und Unterstützung
„Die Menschen setzen große Hoffnungen in ihren Impfstoff”, erklärte schließlich Karliczek. Sie betone in diesen Tagen immer wieder, dass an der Prüfung zur Sicherheit an diesem Impfstoff keine Abstriche gemacht werden würden. Der Biontech-Erfolg sei auch für sie ein Ansporn, so die Ministerin. Es lohne sich, auch langfristige Förderung durchzuführen, das zeige sich an diesem Beispiel.
Biontech-Gründer Sahin bedankte sich für „das große Vertrauen und die Unterstützung” für das Unternehmen. „Wir wissen, dass wir diese Pandemie niemals allein besiegen können”, fügte Sahin hinzu und betonte, dass daher internationale Kooperation wichtig sei. Deshalb sei etwa Biontech die Kooperation mit Pfizer eingegangen.
Das Etappenziel ist erreicht, der Marathon ist aber noch nicht vorbei.
Özlem Türeci, Biontech-Gründerin
„Die vergangenen zwölf Monate waren für unser Team sehr aufregend”, sagte Biontech-Gründerin Özlem Türeci. Wichtig sei dabei gewesen, trotz der Schnelligkeit die Standards einzuhalten und eine hohe Wirksamkeit zu erreichen, auch die Verträglichkeit sei wichtig gewesen. „Das Etappenziel ist erreicht, der Marathon ist aber noch nicht vorbei”, so Türeci weiter.
In Deutschland könnten ab kommender Woche Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Für den Impfstoff der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits am nächsten Montag grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. In Großbritannien, den USA und Kanada ist der Impfstoff bereits auf dem Markt – allerdings mit Hilfe von Notfallzulassungen.
RND/das/dpa