Corona: FDP-Politiker Luksic fürchtet Pleitewelle in Busbranche

Ein Korso mit Bussen rollt über die Straße des 17. Juni in Berlin (Archivaufnahme): “Viele traditionsreiche Familienunternehmen der Bustouristik stehen unmittelbar vor dem wirtschaftlichen Kollaps.”

Ein Korso mit Bussen rollt über die Straße des 17. Juni in Berlin (Archivaufnahme): “Viele traditionsreiche Familienunternehmen der Bustouristik stehen unmittelbar vor dem wirtschaftlichen Kollaps.”

Berlin. Anlässlich der “Protestfahrten” dutzender Reisebusunternehmen in vielen deutschen Städten hat der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Oliver Luksic, vor einer Pleitewelle in der Busbranche gewarnt. “Viele traditionsreiche Familienunternehmen der Bustouristik stehen unmittelbar vor dem wirtschaftlichen Kollaps”, sagte Luksic dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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“Durch Corona fehlen der Branche jegliche Einnahmen, und auch der Neustart für Busreisen erfolgt unter erschwerten Bedingungen”, so Luksic weiter. “Schuld daran sind fehlende einheitliche Regelungen bei der Wiederaufnahme und den Hygienebestimmungen.”

Ein Bus mit 20 Personen müsste theoretisch an einigen Landesgrenzen Gäste aussteigen lassen, da in den Bundesländern teilweise unterschiedliche Abstandsregelungen oder Personenobergrenzen je Bus gelten, kritisiert der Abgeordnete. “Das ist für niemanden zumutbar.”

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Luksic forderte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zum Handeln auf. “Ich fordere von Minister Scheuer, umgehend einheitliche Regelungen für Busreisen mit den Ländern auszuhandeln und ein Hilfspaket auf den Weg zu bringen. Wenn weiter gezögert wird, könnte die Pleitewelle im Busgewerbe weitreichende negative Konsequenzen für die Mobilität nach der Corona-Krise haben”, sagte der FDP-Politiker dem RND.

Busunternehmer hatten am Mittwoch Protestfahrten durch mehrere deutschen Städte organisiert, um auf die Not ihrer Branche in der Corona-Krise aufmerksam zu machen. Allein in Berlin waren am Vormittag 300 Busse auf verschiedenen Routen ins Regierungsviertel gefahren, teilte ein Sprecher des Bundesverbands Deutscher mit. Dort trafen sich Vertreter mehrerer Verbände mit Bundestagsabgeordneten, um über die schwierige Situation zu diskutieren.

Weitere Protestaktionen fanden zudem in Düsseldorf, Dresden, Mainz, Kiel, Stuttgart und Wiesbaden statt. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt etwa waren demnach rund 50 Reisebusse unterwegs.

Reiseveranstalter protestieren: Hupkonzert im Berliner Regierungsviertel

Mit einer bundesweiten Aktion haben die Veranstalter und Beteiligten von Busreisen auf ihre Nöte aufmerksam gemacht.

Die Branche leidet massiv unter dem ausbleibenden Reiseverkehr in der Corona-Krise und fordert vom Staat finanzielle Soforthilfen, die nicht an Kredite geknüpft sind. „Der staatlich verordnete Stillstand der Reisebusse kostet täglich 2,3 Millionen Euro“, heißt es in den gemeinsamen Forderungen der Verbände. Die Branche hofft nach eigenen Angaben darauf, dass im derzeit diskutierten Konjunkturprogramm der Bundesregierung entsprechende Hilfen vorgesehen sind.

RND/dpa

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