Sorge um kritische Infrastruktur: Erstes Bundesland ruft Landesbedienstete zu Omikron-Notdiensten auf
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Eine Mitarbeiterin der Pflege läuft über einen Gang auf der Corona-Intensivstation des Universitätsklinikums Essen (Symbolbild). Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen durch die Omikron-Variante hat das Land Brandenburg seine Bediensteten aufgefordert, sich freiwillig zu Notdiensten zu melden.
© Quelle: Fabian Strauch/dpa
Potsdam. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen durch die Omikron-Variante hat das Land Brandenburg seine Bediensteten aufgefordert, sich freiwillig zu Notdiensten zu melden. Zweck dieser Dienste wäre die Betreuung von Senioren, Kranken und anderen besonders schutzbedürftigen Bürgern, berichtet die „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ).
In einer internen Mitteilung des Landesamts für Soziales und Versorgung an alle Landesbediensteten schreibt die Behörde demnach, man stehe „vor einer Situation, in der nicht ausgeschlossen werden kann, dass in den Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe durch massive Personalausfälle selbst die elementare Versorgung dieser Menschen nicht gewährleistet ist.“
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© Quelle: dpa
Aufgerufen seien nun insbesondere diejenigen Beschäftigten des Landes, die über eine Ausbildung oder sonstige Erfahrungen in Pflege, im sozialen oder pädagogischen Bereich verfügen. Sie mögen sich als Bestandteil einer Notfallkette registrieren lassen, bittet die Landesverwaltung laut „MAZ“. Im vergangenen Jahr habe es bereits in manchen an Personal gemangelt. Solche „dramatischen Situationen“ wolle man vermeiden, schreibt die Landesbehörde weiter.
Brandenburg blickt „mit großer Sorge auf die nächsten Wochen“
Das Landesamt betonte, dass es sich bei den Notdiensten „meist nur um einzelne Schichten“ handele, „bis die Einrichtung wieder aus sich selbst heraus die Versorgung sicherstellen kann“. Außerdem sei die Registrierung für Landesbedienstete keine Verpflichtung, heißt es weiter. Insgesamt schaue man angesichts der Ausbreitung des Virus „mit großer Sorge auf die nächsten Wochen“.
Mit den bisherigen Reaktionen auf ihre Mitteilung sei das Gesundheitsministerium bisher zufrieden. Der Brief gehe bereits seit dem 23. Dezember um. Und seitdem hätten sich 45 Landesbedienstete gemeldet. Die Zahl sei „ganz gut, zumal Feiertage waren“, zitiert die „MAZ“ Ministeriumssprecher Gabriel Hesse. Zuletzt sei die Lage in den Pflegeheimen ruhig gewesen. Ähnliche Aufrufe habe es außerdem schon mehrfach gegeben – etwa während des Oderhochwassers.
In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg ist die Virusvariante Omikron nach Angaben der zuständigen Landesbehörden bereits vorherrschend. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit dem 30. Dezember von Tag zu Tag an.
RND/MAZ/sic