Deutschlands China-Politik braucht einen ganz neuen Ansatz
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Audi-Autohaus in Peking: Der VW-Konzern verkaufte im Juni weltweit mehr Autos – vor allem dank des China-Geschäfts.
© Quelle: Soeren Stache/dpa
Berlin. Als 2020 die Corona-Pandemie ausgerufen wurde, druckten Zeitungen Schnittbögen für Schutzmasken zum Selberbasteln ab. Deutschland, die mächtige Industrienation, war unfähig, seine Bürger mit Schutzmasken zu versorgen, weil die Produktion längst nach China ausgelagert worden war.
Schon zu Beginn der 1990er-Jahre rieben sich junge Eltern verwundert die Augen, wenn sie ihren Kindern Spielzeug kauften und unter jedem Plastikbaustein oder Gummiball das Label „Made in China“ fanden.
China und die deutsche Autoindustrie
Die deutsche Autoindustrie lechzt nach China als Absatzmarkt. Allein Volkswagen realisiert 40 Prozent seines Absatzes im Reich der Mitte. Zugleich liefert China immer mehr Digitaltechnik. Chinesisches Kapital hat sich längst in deutsche Industrien eingekauft, 20 Prozent von Mercedes-Benz gehören zwei chinesischen Aktionären.
Das wäre alles halb so schlimm, wenn China nicht wäre, was es ist: Eine Einparteiendiktatur, die bislang zwar nicht den Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln wählt, aber die Wirtschaft.
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Alles auf den Prüfstand
Man muss damit rechnen, dass China eines Tages versucht, sein Gesellschaftsmodell in den Rest der Welt zu exportieren. Wer das vermeiden will, sollte sich rasch aus der Abhängigkeit lösen.
Wenn die Politik die Sache ernsthaft angehen will, muss sie das gesamte deutsche Wirtschaftsmodell auf den Prüfstand stellen.