“Charlie Hebdo” und die Mohammed-Karikaturen: Eine mutige Titelseite
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Ein Mann liest in der jüngsten Ausgabe der Satirezeitschrift “Charlie Hebdo”.
© Quelle: imago images/IP3press
Paris. Die Opfer, Überlebenden und Angehörigen der Pariser Terroranschläge vom Januar 2015 haben den Prozess, der am Mittwoch begonnen hat, lange erwartet. Zwar können die drei Attentäter nicht mehr gerichtet werden, da sie tot sind. Doch ihre Unterstützer sollen sich den fürchterlichen Folgen stellen, der Prozess soll Klarheit über die Hintergründe bringen.
Zugleich darf es sich eben nicht nur um die Täter und ihre Helfer sowie um deren ebenso dumpfen wie grenzenlosen Hass und krude Ansichten drehen. Es muss auch um die Opfer gehen, die als Journalisten und Karikaturisten, polizeiliche Vertreter des Staates und Angehörige der jüdischen Gemeinschaft von den Mördern bewusst zur Zielscheibe gemacht wurden.
“Charlie Hebdo” und das “Recht auf Gotteslästerung”
Deshalb hat “Charlie Hebdo” nun mit der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen ein starkes Zeichen gesetzt. Es steht für den Mut, die Meinungsfreiheit bis aufs Letzte zu verteidigen, dem erlebten Trauma zum Trotz nicht klein beizugeben und den verstorbenen Kollegen eine letzte Ehre zu erweisen.
Es ist ein Plädoyer für das “Recht auf Gotteslästerung”, das Präsident Macron unterstrichen hat und eine Provokation, die die Muslime, die sich von jeder Gewalt distanzieren, aushalten müssen.
Die Meinungsfreiheit ist für eine Demokratie unverzichtbar. Beides wollten die Terroristen aushebeln. Dass es ihnen nicht gelungen ist, beweist die aktuelle Titelseite von “Charlie Hebdo”.
RND