CDU-Vizechefin Breher: „Viele Frauen arbeiten ungern in Männerrunden“

„Ich habe gesagt, ich möchte das machen – und wurde mit offenen Armen empfangen“: Silvia Breher, neue Vizevorsitzende der CDU, zeigt beim CDU-Bundesparteitag einen Zettel mit einem „Glücksbringer“, den ihr ihr Sohn zur Wahl mitgegeben hat.

„Ich habe gesagt, ich möchte das machen – und wurde mit offenen Armen empfangen“: Silvia Breher, neue Vizevorsitzende der CDU, zeigt beim CDU-Bundesparteitag einen Zettel mit einem „Glücksbringer“, den ihr ihr Sohn zur Wahl mitgegeben hat.

Frau Breher, Sie sind in der CDU ziemlich schnell ziemlich weit nach oben katapultiert worden. Wie fühlt sich das an?

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Das ist ein beeindruckendes Gefühl, das muss ich sagen. Ich war auch ganz schön nervös bei meiner Rede. Ich bin sehr dankbar, dass ich so ein gutes Ergebnis bekommen habe.

Bundesweit sind Sie bislang eher unbekannt. Der Vizevorsitz sollte an eine Frau gehen. Was ist das für ein Zeichen für die CDU?

Ich stehe dafür, dass in der CDU auch Quereinsteiger eine Chance haben und dass auch Frauen zum Zug kommen.

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Braucht die CDU eine Frauenquote und ein Reißverschlussverfahren bei der Aufstellung von Wahllisten?

Nur auf die Quote zu schauen wird dem Problem nicht gerecht. Die Quote soll Frauen in Mandate bringen – damit setzt dieses Instrument aber am falschen Ende an. Das Problem beginnt doch damit, dass wir zu wenig Frauen unter unseren Mitgliedern haben. Wir müssen uns mit den Ursachen dieses Mangels auseinandersetzen.

Was sind die Ursachen?

Ich selbst bin nicht auf Hindernisse gestoßen. Ich habe gesagt, ich möchte das machen – und wurde mit offenen Armen empfangen. Aber ich weiß von vielen Frauen, dass sie zum Beispiel ungern in Männerrunden arbeiten. Sie fürchten, dass sie ihre Ideen nicht durchsetzen können. Und sie wollen nicht zu Zeiten tagen, in denen sie ihre Kinder ins Bett bringen. Für Männer scheint das ein geringeres Problem zu sein, warum auch immer.

Sie sind auf einem Bauernhof groß geworden und haben bei einem Bauernverband gearbeitet. Die Landwirte sind enttäuscht von der CDU. Was muss die CDU ändern?

Wir müssen den Landwirten zuhören. Wir müssen ihnen vermitteln, dass wir sie verstehen und uns als Schutzschild vor sie stellen, wenn es Probleme gibt. Die Bauern können sich darauf verlassen, dass die CDU ihre Interessen vertritt.

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Zeigt Agrarministerin Julia Klöckner zu wenig Verständnis?

Ich habe keine Kritik an Julia Klöckner. Sie macht einen tollen Job und ist unfassbar engagiert. Aber wir müssen genau darauf achten, was wir Landwirten abverlangen können und wo wir ihnen unter die Arme greifen müssen. Wenn sich die Landwirte beim Düngen oder beim Insektenschutz bewegen müssen, müssen sie dafür einen Ausgleich bekommen. Wichtig ist, dass wir uns mit den Landwirten gemeinsam auf den Weg machen.

Steht Insektenschutz gegen Bauernschutz?

Das eine schließt das andere nicht aus. Landwirte haben überhaupt nichts gegen Insektenschutz. Landwirte machen Klimaschutz und Tierschutz und sie können noch mehr. Wir sollten ein Anreizsystem einführen, um ihnen das zu erleichtern. Aber es muss klar sein, wer ihnen ihre Zusatzleistung bezahlt. So lange wir dazu nicht bereit sind, haben wir ein Problem.

Auf dem Parteitag gab es ein weiteres Kapitel im Machtkampf zwischen Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz.

Das habe ich nicht so erlebt. Annegret Kramp-Karrenbauer hat eine sehr gute Rede gehalten. Ich war schwer beeindruckt. Das war echt ziemlich stark.

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Nehmen Sie Friedrich Merz ab, dass er loyal ist?

Friedrich Merz hat auch eine gute Rede gehalten. Wichtig ist für alle: Das Team CDU steht im Vordergrund. Wer sich einbringen will und gute Ideen hat, ist herzlich willkommen. Und kritische Debatten sind in Ordnung, sonst wird es ja auch langweilig.

Merz hat angekündigt, die Machtfrage nächstes Jahr zu stellen. Was halten Sie davon?

Ach, ein Jahr ist noch so weit hin.

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