Dreikampf um Vorsitz: CDU-Politiker nennt internen Wahlkampf „notwendiges Übel“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MFCFPYZG7VFHLCHUAUU7PCFEVY.jpeg)
Das CDU-Logo leuchtet in der CDU-Zentrale, dem Konrad-Adenauer-Haus. (Symbolbild)
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Berlin. Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke nennt den parteiinternen Machtkampf um den CDU-Vorsitz ein „notwendiges Übel“.
Inhaltliche Debatten seien viel wichtiger als personelle Debatten, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Die Aufarbeitung, warum haben wir als CDU diese Wahl verloren, wo sind unsere inhaltlichen Defizite - das ist mir auch in der Debatte nach der Bundestagswahl an vielen Stellen zu kurz gekommen.“
Radtke forderte, das soziale Profil seiner Partei zu stärken. Die Union habe die Bundestagswahl „in der sozialen Mitte verloren“. Mit dem sozialen Profil habe seine Partei „ein Problem“, sagte Radtke. Eine Empfehlung für einen der drei Kandidaten um den CDU-Vorsitz - Friedrich Merz, Helge Braun oder Norbert Röttgen - wollte er nicht abgeben. Er habe seine Entscheidung noch nicht getroffen.
Friedrich Merz, der bereits zum dritten Mal in Folge für den Vorsitz kandidiert, habe „zumindest das Problem erkannt“. Mit der Nominierung des früheren Berliner Sozialsenators Mario Czaja als Generalsekretär wolle der bisher als eher neoliberal geltende Merz nun eine Neuausrichtung wagen. „Aber am Ende, um soziales Profil zu gewinnen, muss man natürlich schon auch ein bisschen ins Konkrete einsteigen. Da gibt es viele Fragen, die zu beantworten sind.“
Röttgen, Merz und Braun hatten jeweils ihre Kandidaturen für die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet angekündigt. Die Bewerbungsfrist läuft an diesem Mittwoch um 18.00 Uhr ab. Bis dahin müssen Vorschläge schriftlich bei der CDU-Bundesgeschäftsstelle eingereicht sein.
RND/dpa