Nachfrage nimmt immer weiter zu

Statistik zu Cannabis: Fast jeder Zweite bis 25 Jahren hatte schon Kontakt mit Drogen

Laut einer Befragung hat jeder zehnte Jugendliche schon einmal Cannabis konsumiert.

Laut einer Befragung hat jeder zehnte Jugendliche schon einmal Cannabis konsumiert.

Immer mehr Jugendliche kommen in Kontakt mit illegalen Drogen. Von den unter 18-Jährigen hat jeder Zehnte schon mindestens einmal Cannabis konsumiert, so der Forschungsbericht 2019 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 2011 war es noch jeder Zwanzigste.

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Bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahre ist die Verbreitung von Cannabis deutlich höher: Fast jeder Zweite hat Cannabis schon einmal ausprobiert – genauer: 46,4 Prozent. 2016 waren es noch 16,8 Prozent und 2008 nur 11,6 Prozent.

Umfrage: Cannabislegalisierung sinnvoll oder nicht?

Bei den Sondierungen um die Ampelkoalition findet ein Thema parteiübergreifend Zuspruch: Die Cannabislegalisierung. Was hält die Öffentlichkeit davon?

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Cannabis ist häufigste illegale Droge in Deutschland

„Cannabis ist weiter die in Deutschland am meisten gehandelte und konsumierte Drogenart“, erklärte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, bei der Vorstellung des Lageberichts zur Rauschgiftkriminalität 2020. Insgesamt 31.961 Fälle von illegalem Handel mit Cannabis habe es 2020 gegeben, das entspricht rund 10 Prozent aller Drogendelikte.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland weit vorn: In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen, die schon mindestens einmal Cannabis konsumiert haben, liegt Deutschland auf Platz fünf. Nur in Frankreich, Tschechien, Estland und Dänemark haben mehr Jugendliche und junge Erwachsene Cannabis ausprobiert.

Cannabis­legalisierung würde Milliarden­einnahmen einbringen

Der deutsche Staat würde laut einer Studie für den Deutschen Hanfverband bei einer Legalisierung von Cannabis rund 2,39 Milliarden Euro Steuern einnehmen und einsparen. In der Berechnung geht man davon aus, dass alleine eine Milliarde Euro Einsparungen bei den Polizeikosten durch die Legalisierung möglich sei.

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Eckpunkte für die Legalisierung von Cannabis beschlossen

Nach den Plänen der Ampel-Koalition sollen Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden.

Bisher ist in Deutschland nur Cannabis auf Rezept möglich: Seit 2017 können Ärzte medizinisches Cannabis verschreiben. Die Nachfrage nimmt immer weiter zu: Laut dem Marktforschungsinstitut Insight Health stieg der Umsatz an medizinischem Cannabis 2020 um 30 Prozent auf insgesamt 175 Millionen Euro.

Der legale Cannabisumsatz in den USA hat 2020 einen neuen Rekord erreicht: Er betrug laut Analyseunternehmen BDS Analytics 17,5 Milliarden US-Dollar, das ist ein Anstieg von knapp 50 Prozent zum Vorjahr. Mit einem ähnlichen Anstieg rechnet BDS Analytics auch für 2021. Der Umsatz wird sich voraussichtlich auf fast 31 Milliarden US-Dollar belaufen.

Viele US-Bundesstaaten verzeichnen daher auch hohe Steuereinnahmen: Im Bundesstaat Oregon beliefen sich 2020 die Cannabissteuereinnahmen auf circa 130 Millionen US-Dollar, für 2021 rechnet man mit 180 Millionen US-Dollar. In Oregon beträgt die Steuer 20 Prozent auf Freizeitcannabis: 17 Prozent gehen an den Bundesstaat, 3 Prozent an die Gemeinde, die mit dem Geld zum Beispiel Straßen und Schulen repariert oder die Polizei besser ausstattet.

Wie wirkt sich die Legalisierung von Cannabis auf Unfälle aus?

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte davor gewarnt, dass es bei einer Legalisierung von Cannabis zu mehr Unfällen im Straßenverkehr wegen des Cannabis­konsums kommen werde. Eine Studie der McGill-Universität kommt zum Ergebnis, dass es in den USA nach der Legalisierung in einzelnen Bundesstaaten tatsächlich einen kleinen, aber spürbaren Anstieg bei der Zahl der Verkehrstoten gegeben habe.

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„Auf Kanada bezogen, könnte das 308 zusätzliche Tote im Straßenverkehr bedeuten sowie Tausende Verletzte“, schreibt die Wissenschaftlerin Sarah Windle in der Studie. In Kanada gab es zuletzt etwa 1.900 Verkehrstote im Jahr, sodass dies eine Steigerung um fast ein Sechstel bedeuten würde.

Die Gesundheitskosten durch Unfälle in Kanada in Zusammenhang mit Cannabis könnten laut einer Studie mehr als eine Milliarde Dollar betragen.

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