Verteidigungsministerin Lambrecht „geflasht“ vom Antrittsbesuch bei der Luftwaffe
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Christine Lambrecht (SPD), Bundesverteidigungsministerin, gibt zum Abschluss ihres Besuchs beim Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff" in Laage bei Rostock ein Pressestatement ab. Hinter ihr stehen Eurofighter.
© Quelle: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/
Laage. Eigentlich dreht sich in Laage bei Rostock alles um das Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter. Bei ihrem Antrittsbesuch bei der Luftwaffe hat sich die neue Verteidigungsministerin aber auch zu einem anderen Kampfflugzeug geäußert und den raschen Ersatz der veralteten Tornados angekündigt.
„Wir brauchen jetzt zügig auch eine Entscheidung über die Nachfolge“, sagte Christine Lambrecht (SPD) am Donnerstag beim Besuch des Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“. Es stehe fest, „dass der Tornado 2030 nicht mehr einsatzbereit ist“.
Einen Zeitraum für die Entscheidung nannte sie nicht. Sie habe sich vorgenommen, sich umfassend zu informieren. „Denn das ist keine Entscheidung, die man mal übers Knie bricht.“ Eine Rolle spiele auch die Frage, ob eine europäische Lösung umsetzbar sei. „Aber ich lass‘ mir alle Optionen vorlegen.“
Bisher dient der Tornado auch der nuklearen Teilhabe Deutschlands. Das Nato-Konzept sieht vor, dass Verbündete US-Atombomben ins Ziel tragen. Gefragt nach der nuklearen Teilhabe verwies Lambrecht auf das Ziel der nuklearen Abrüstung. „Wenn ich das will, dann muss ich auch Teil dieses Prozesses sein, und das kann ich eben nur sein, wenn ich auch nukleare Teilhabe möglich mache“, sagte Lambrecht. Deshalb sei es wichtig, dass beide Ausrichtungen im Koalitionsvertrag enthalten seien.
Lambrecht „geflasht“ vom neuen Job
Sichtlich beeindruckt zeigte sich Lambrecht nach ihrer Ankunft vor Ort. Sie sei „geflasht“, sagte sie. Lambrecht war mit einer Transportmaschine vom Typ A400M gekommen, eskortiert von zwei Eurofighter-Kampfflugzeugen.
In Laage wurde sie vom Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, sowie dem Kommodore des Geschwaders, Oberst Joachim Kaschke, begrüßt. Lambrecht und Gerhartz zogen sich zu einem Führungsgespräch zurück. Außerdem ließ sich Lambrecht die Flugausbildung am Simulator erklären und sprach mit Soldaten und Soldatinnen des Standortes. Lambrecht habe erfahren wollen, „wo der Schuh drückt“.
Das Luftwaffengeschwader in Laage ist laut Bundeswehr einer von vier Eurofighter-Standorten der Luftwaffe und einer der modernsten Flugplätze der Luftwaffe. Laage ist nach Aussage Lambrechts ein ganz wichtiger Standort. „Hier werden alle Eurofighter-Piloten ausgebildet“, erklärte sie. Der Eurofighter gilt als Rückgrat der deutschen Kampfflugzeugflotte. Zu dem Geschwader in Laage gehören 35 Eurofighter und mehr als 1000 Soldatinnen und Soldaten samt Zivilangestellten.
Wie auch in anderen Bereichen ist Lambrecht bei den Eurofightern eher für eine Männertruppe zuständig. Nach Angaben der Bundeswehr gibt es eine Eurofighter-Pilotin, eine weitere Frau sei aktuell in Laage in Ausbildung.
Lambrecht hatte vergangene Woche ihr Amt als Verteidigungsministerin angetreten und Besuche bei der Truppe angekündigt. Für Freitag war ein Besuch bei der Marine in Warnemünde geplant.
RND/dpa