Nicht mit Krieg gerechnet

Immer mehr Bundeswehrsoldaten verweigern den Dienst

Soldaten der Bundeswehr der NATO Enhanced Forward Presence Battle Group stehen beim Besuch von Kanzler Olaf Scholz im Camp Adrian Rohn in Litauen .

Soldaten der Bundeswehr der NATO Enhanced Forward Presence Battle Group stehen beim Besuch von Kanzler Olaf Scholz im Camp Adrian Rohn in Litauen .

Warendorf. Seit Beginn des Ukrainekriegs wollen Soldaten der Bundeswehr vermehrt aus dem Dienst entlassen werden. Von Januar bis zum 2. Juni habe das zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 533 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung erhalten, berichtet die „taz“.

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Das seien mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor, in dem 209 Anträge eingegangen seien, zitiert das Blatt einen Amtssprecher. 528 der aktuell eingegangenen Anträge stammten demnach von aktiven Soldaten oder Reservisten, fünf von ungedienten Antragstellern.

Krieg als Begründung

Die Verweigernden begründeten ihre Anträge häufig damit, „dass sie mit einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht gerechnet hätten“, sagte ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums der „taz“. „Im Dienst befindliche Soldaten sind nach der Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer alsbald zu entlassen.“

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Alle anerkannten Kriegsdienstverweigerer könnten sich sowohl bei einer Wiedereinführung der Wehrpflicht als auch im Spannungs- und Verteidigungsfall auf ihren Status als Verweigerer berufen.

Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Verteidigung, auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) am Freitag  in Berlin.

Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Verteidigung, auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) am Freitag in Berlin.

Erstmals nach zweijähriger Corona-Pause hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) den Tag der Bundeswehr und die Deutschen Reservistenmeisterschaften eröffnet. Gastgeber bei der ersten Veranstaltung dieser Art ist Warendorf im Münsterland.

Beim Tag der offenen Tür können Bürger hinter die Kulissen schauen und sich so über Ausrüstung, Fähigkeiten und die Menschen in Uniform oder Zivil bei der Truppe informieren. „Unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine“, wie die Bundeswehr betont.

In Warendorf zeigt die Bundeswehr zum Beispiel den Schützenpanzer Puma, Taucher im Einsatz, Diensthunde, Robotik oder eine historische Flugabwehr. Auch das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist in Warendorf dabei, ebenso Fahrzeuge der Feldjäger.

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RND/dpa/stu

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