Bundeswehr-Abzug aus Mali

„Das wird ein komplexes Unterfangen“ – Vorbereitungen haben begonnen

Im Sand: Die Bundeswehr im Einsatz in Mali.

Im Sand: Die Bundeswehr im Einsatz in Mali.

Gao. Gut ein Jahr vor dem Ende des Bundeswehr-Einsatzes im Rahmen der UN-Mission in Mali haben die Soldaten dort mit den Vorbereitungen für den Abzug begonnen. Das sagte der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents, Oberst Heiko Bohnsack, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) im Bundeswehr-Camp Castor in Gao. „Das ist ein komplexes Unterfangen“, betonte er. „Wir müssen Dinge auf dem Luftweg oder über wirklich schwierige Straßen nach Hause schicken.“

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Die Bundeswehr in Mali

Bundeswehr-Kommandeur in Mali: Die Vorbereitungen für Abzug haben begonnen

Der Bundeswehr-Einsatz in Mali soll bis Mai nächsten Jahres enden. Der Kommandeur der deutschen Truppen in Mali, Oberst Heiko Bohnsack, spricht im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) darüber, warum er den Einsatz noch für sinnvoll hält – und er sagt, wie die Deutschen reagieren, wenn sie den ganz in der Nähe stationierten Russen begegnen.

Malische Behörden verweigern den Drohneneinsatz der Bundeswehr

Der Bundeswehr-Einsatz in Mali soll bis Mai nächsten Jahres enden. Die Bundeswehr sammelt in Mali Informationen für die UN-Mission MINUSMA. Bohnsack sagte, der Auftrag sei erfüllbar, obwohl die malischen Behörden weiterhin den Einsatz der Bundeswehr-Drohnen verweigerten. „Wir erzielen auch Aufklärungsergebnisse, ohne dass wir die Drohnen einsetzen“, sagte der Oberst. „Mit den Drohnen selbst wäre es aber noch einmal mehr, was wir aufklären könnten.“ Er fügte hinzu: „Ich arbeite die ganze Zeit daran, dass wir wieder Drohnenflüge genehmigt bekommen, und bleibe auch optimistisch.“

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Bohnsack sagte zur Gefährdungslage: „Grundsätzlich begegnen uns die Menschen freundlich. Aber man kann nicht verhindern, dass man Feindseligkeiten begegnet, wenn man rausfährt. Aber durch unsere Ausbildung und Ausrüstung und unsere Organisation gehen wir davon aus, dass wir in einer solchen Begegnung bestehen würden.“ Er habe keine Kenntnisse von gezielten Angriffen auf deutsche Patrouillen. „Ich glaube, dass wir nicht das primäre Ziel der Terrorgruppen sind, einfach weil wir als Gegner zu schlagkräftig wären.“

„Wenn wir denen begegnen, dann winkt man sich freundlich zu“

Bohnsack betonte, die Bundeswehr koordiniere mit den malischen Sicherheitskräften, kooperiere aber nicht mit ihnen. „Kooperieren tun wir nicht, insbesondere, da sie Anti-Terror-Operationen fahren. Die MINUSMA ist hier für die Stabilisierung und nicht für den Anti-Terror-Kampf.“

Mit Blick auf die in einem nur zweieinhalb Kilometer entfernten Camp stationierten russischen Sicherheitskräfte sagte der Oberst: „Da sind Kräfte, die tun uns aber nichts, die sind auf Einladung des Staates da und machen mit malischen Streitkräften gemeinsame Operationen. Wenn wir denen begegnen, dann winkt man sich freundlich zu. Auch mit den russischen Sicherheitskräften würde ich koordinieren. Nicht kooperieren, aber koordinieren, wenn es zum Beispiel um die Sicherheit des Flugplatzes geht.“

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