So reagiert Italiens Presse auf die Bundestagswahl

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz winkt während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz winkt während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus.

Rom. Das Interesse der italienischen Medien an der deutschen Bundestagswahl war enorm: Die beiden auflagenstärksten Zeitungen des Landes, der „Corriere della Sera“ und „La Repubblica“, widmeten dem Urnengang sieben respektive sechs Seiten plus den Frontaufhänger.

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„Das war keine Wahl, sondern eine Revolution“, kommentiert der „Corriere della Sera“: Deutschland habe die Ära Merkel „mit dem unerhörtesten, außergewöhnlichsten und problematischsten Wahlresultat seiner demokratischen Geschichte“ hinter sich gelassen. Deutschland sei nun politisch zersplittert, und die Regierungsbildung dürfte „langwierig und schwierig“ werden, schreibt das Mailänder Blatt. Dennoch habe es mit Olaf Scholz „einen Sieger“ und mit Armin Laschet einen „Verlierer“ gegeben; Letzterer habe sich für seine Partei als „Klotz am Bein“ erwiesen.

„La Repubblica“ sorgt sich um die künftige Rolle Deutschlands in Europa. „Die Wahlen in Deutschland waren wichtiger, als es die nächsten Wahlen in Italien sein werden – vor allem dann, wenn in Berlin eine Regierung entsteht, in der die Liberalen das Zünglein an der Waage sein werden“, schreibt die Römer Zeitung. Und das sei im Moment das wahrscheinlichste Szenario.

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„Laschet wird Machtanspruch nicht aufrechterhalten können“: Analyse am Tag nach der Wahl

Die SPD hat die Bundestagswahl gewonnen, dicht gefolgt von der CDU. Eva Quadbeck, stellvertretende RND-Chefredakteurin, über die bevorstehende Regierungsbildung

Sollte FDP-Chef Christian Lindner Finanzminister werden, dann könnte Deutschland nicht nur innenpolitisch, sondern auch auf europäischer Ebene wieder zur Austeritätspolitik zurückkehren, sorgt sich „La Repubblica“. Angesichts der enormen Schuldenlast würde dies für Italien „Instabilität und Minuswachstum“ bedeuten. Ein „Desaster“ wäre eine derartige deutsche Kehrtwende auch für Frankreich – und die Folge davon wäre, dass sich Rom und Paris noch stärker annähern werden.

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