Brunei lässt Homosexuelle künftig zu Tode steinigen

Der Sultan von Brunei hat 2014 das Scharia-Strafgesetzbuch eingeführt.

Der Sultan von Brunei hat 2014 das Scharia-Strafgesetzbuch eingeführt.

Kuala Lumpur. Trotz massiver internationaler Kritik führt der südostasiatische Kleinstaat Brunei die Todesstrafe für Homosexuelle ein. Wenn homosexuelle Partner Sex miteinander haben, droht ihnen künftig, zu Tode gesteinigt werden.

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Auf Beschluss der Regierung und mit Billigung des autoritär herrschenden Sultans Hassanal Bolkiah werden die Strafgesetze entsprechend verschärft. Grundlage dafür ist die Scharia, die islamische Rechtsprechung. Betroffen sind auch Ausländer.

Amnesty International hat die neuen islamischen Gesetze in Brunei als „grausam“ verurteilt. Auch Kinder würden die volle Härte des Strafgesetzbuches zu spüren bekommen, so die Menschenrechtsorganisation.

Amnesty forderte das Sultanat auf, „seine Pläne zur Umsetzung dieser bösartigen Strafen sofort einzustellen“. Die internationale Gemeinschaft müsse Bruneis Vorhaben ebenfalls verurteilen.

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Homosexualität ist in Brunei seit langem strafbar

In der ehemaligen britischen Kolonie auf der Insel Borneo ist die große Mehrheit der etwa 500.000 Einwohner muslimischen Glaubens. Der Sultan - einer der reichsten Monarchen der Welt - regiert dort bereits seit 1967. In den vergangenen Jahren haben konservative islamische Kräfte Einfluss gewonnen. So wurde 2014 das Scharia-Strafgesetzbuch eingeführt, um den Einfluss des Islams in der winzigen, ölreichen Monarchie weiter zu stärken.

Bislang stehen auf homosexuelle Beziehungen bis zu zehn Jahre Haft. Schwule und Lesben werden seit jeher unterdrückt. Homosexualität war auch schon zu Kolonialzeiten offiziell verboten.

Ab April auch „unmenschliche Strafen“ für Diebe

Vom 3. April an kann Sex zwischen Männern oder Sex zwischen Frauen nun jedoch sogar mit der Hinrichtung bestraft werden. Auch öffentliche Züchtigungen mit dem Stock sind dann möglich.

Verschärft werden auch die Strafen für Diebstahl. Künftig müssen Diebe damit rechnen, dass ihnen Hände und Beine amputiert werden. Auch in anderen Bereichen sind die Methoden des Landes äußerst umstritten. Beispielsweise ist bei Einwanderungsvergehen eine Bestrafung mit Peitschenhieben möglich, auch der öffentliche Verkauf von Alkohol ist verboten.

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Amnesty International appellierte an Brunei, auf solch „grausame und unmenschliche Strafen“ zu verzichten.

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Von RND/dpa/AP/ka

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