Britischer Verteidigungsminister: „Putins Plan A, B und C ist gescheitert“
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Ben Wallace, Verteidigungsminister von Großbritannien.
© Quelle: James Manning/PA Wire/dpa
Hannover/London. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat über einen möglichen Strategiewechsel des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine spekuliert. „Die Russen versagen im Moment vor Ort in vielen Bereichen“, sagte Wallace dem Sender Sky News. „Putins Plan A, B und C ist gescheitert, und er könnte sich nach Plan D umsehen.“
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Nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes habe die Söldnerorganisation Wagner, von vielen als „Putins Schattenarmee“ bezeichnet, offenbar die Verantwortung für bestimmte Frontabschnitte in der Ostukraine erhalten. Dies sei eine maßgebliche Veränderung gegenüber dem vorherigen Einsatz, als sie seit 2015 Missionen durchführte, „die sich von den offenen groß angelegten Aktivitäten des regulären russischen Militärs unterschieden“, schreibt das Verteidigungsministerium in London auf Twitter. Dabei beruft es sich auf das tägliche Bulletin des Militärgeheimdienstes.
Diese Integration untergrabe die jahrelangen Behauptungen der russischen Regierung, es gebe keine Verbindungen zwischen dem Staat und privaten Söldnergruppen. Bereits zuvor hatte es offiziell unbestätigte Berichte gegeben, wonach die Wagner-Gruppe mit der russischen Regierung um Kremlchef Putin verstrickt ist. Sie soll auch schon in Syrien, der Zentralafrikanischen Republik und auch früher in der Ukraine gekämpft haben.
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Der Grund für die Taktikänderung könne demnach darin liegen, dass das russische Militär einen großen Mangel an Kampfinfanterie zu verzeichnen habe. Allerdings reichten die Wagner-Kräfte „höchstwahrscheinlich nicht aus, um einen signifikanten Unterschied im Verlauf der russischen Invasion der Ukraine zu machen“, heißt es in dem Bericht.
Russische Attacken gescheitert
Im östlichen Kriegsgebiet Donezk nähern sich die Kämpfe zwischen den Truppen Kiews und Moskaus momentan weiter den Städten Bachmut und Soledar. Bei Werschyna, südöstlich von Bachmut, habe der Gegner Teilerfolge erzielt, hatte der ukrainische Generalstab am Mittwoch mitgeteilt. Andere Angriffe im Raum Bachmut und auch beim benachbarten Soledar seien hingegen abgewehrt worden. Auch nördlich von Slowjansk seien russische Attacken gescheitert. Im Donezker und im angrenzenden Gebiet Charkiw seien erneut ukrainische Stellungen in Dutzenden Orten durch Artillerie beschossen worden. Zudem habe es Luftangriffe gegeben.
In der Nacht zu Donnerstag wurden nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte zudem mehr als 20 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert, unter anderem aus dem benachbarten Belarus. Dabei wurden demnach Infrastrukturobjekte im Kreis Wyschhorod nördlich der Hauptstadt Kiew und im anliegenden Gebiet Tschernihiw getroffen. Die Angaben der Ukraine ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Bei einem Raketenangriff auf das zentralukrainische Gebiet Kropywnyzkyj südlich von Kiew wurden der Gebietsverwaltung zufolge am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet und 25 weitere verletzt.
RND/tdi/dpa
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