Bosnien-Herzegowina: Hoher Repräsentant warnt vor „heißem Konflikt“
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Serbenführer Milorad Dodik (Archivfoto)
© Quelle: Uncredited/AP/dpa
Berlin. Der Vertreter der internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, Christian Schmidt, hat vor der Spaltung des Landes gewarnt und die Europäische Union um Hilfe gebeten. „Um zu verhindern, dass aus dem jetzigen ein heißer Konflikt wird, bei dem aufeinander geschossen wird, müssen wir klarmachen: Der Staat darf nicht gespalten werden, und er muss funktionieren.“
Das sagte Schmidt dem Nachrichtenportal „The Pioneer“ (Montag). Die Abspaltungsbestrebungen des Serbenführers Milorad Dodik verlangten eine Reaktion. „Personenbezogene Sanktionen wären eine Option“, schlug Schmidt vor. Die dafür benötigte Einstimmigkeit in der EU halte er für möglich.
USA belegte Dodik mit Sanktionen
Zudem müssten Finanzhilfen an Bedingungen geknüpft werden, forderte der frühere CSU-Bundespolitiker. „Ich empfehle allen internationalen Gebern, dies zu tun, nicht nur der EU.“ Nach Angaben des Nachrichtenportals ist der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina an diesem Mittwoch zu Gast im Europa-Ausschuss des Bundestags, um über die Lage im Westbalkan zu berichten.
Zuletzt hatte die US-Regierung Anfang Januar Dodik wegen angeblicher Korruption und dessen Bemühungen zur Destabilisierung von Bosnien-Herzegowina mit Sanktionen belegt. Dodik ist der bestimmende Politiker im serbischen Landesteil von Bosnien, der Republika Srpska (RS), sowie das serbische Mitglied im bosnischen Staatspräsidium. Als Nationalist versucht er, die RS aus Bosnien abzuspalten. Dodik hatte die Vorwürfe der USA zurückgewiesen.
RND/dpa