Boris Johnson: Klimawandel bedroht Weltsicherheit
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Premierminister Boris Johnson vor dem UN-Sicherheitsrat.
© Quelle: Getty Images
New York. Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Weltgemeinschaft vor einem stiefmütterlichen Umgang mit dem Klimawandel gewarnt.
Das Phänomen bedrohe die Sicherheit aller Nationen, warnte Johnson am Dienstag (Ortszeit) bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu klimabedingten Gefahren für den internationalen Frieden. Er kritisierte auch jene, die den Klimawandel noch immer für „grünes Zeug von einem Haufen von Ökofreaks, Tofufressern“ hielten, das für internationale Diplomatie und Politik kein Thema sei.
Dazu verwies Johnson auf die 16 Millionen Menschen in aller Welt, die Jahr für Jahr durch wetterbedingte Katastrophen vertrieben würden. Einige würden leichte Beute von gewaltsamen Extremisten. Bauern büßten eine weitere Weizenernte wegen Dürre ein und verlegten sich auf den Anbau von Schlafmohn. Und Mädchen, die zum Verlassen der Schule gezwungen würden, um nach Wasser zu suchen, gerieten in die Fänge von Menschenschmugglern, sagte Johnson.
Auswirkungen auf die Meeresspiegel und das Problem zunehmender Waldbrände gebe es auch.
Kerry: Unentschuldbare Abwesenheit der USA
„Ob Sie es mögen oder nicht, die Frage ist nicht ob, sondern wann sich Ihre Länder und Ihre Völker diesen Sicherheitsfolgen des Klimawandels werden stellen müssen“, warnte Johnson. Nun sei es am Sicherheitsrat, Führungsstärke beim Schutz des globalen Friedens, der Sicherheit und Stabilität zu zeigen. Großbritannien hat in diesem Monat die Präsidentschaft des mächtigsten UN-Gremiums inne.
John Kerry, US-Sondergesandter für Klimafragen, dankte europäischen Ländern für ihre Bereitschaft zum Kampf gegen den Klimawandel während der „unentschuldbaren Abwesenheit“ der Vereinigten Staaten, als die letzte US-Regierung in der Verantwortung gewesen sei. Die USA waren unter Expräsident Donald Trump aus dem historischen Klimaabkommen von 2015 ausgestiegen, dem Washington nach dem Amtsantritt von Nachfolger Joe Biden jüngst wieder beitrat.
RND/cle/AP