Johnson verkündet drastische Verschärfung der Maßnahmen

Boris Johnson (r), Premierminister von Großbritannien, gibt im britischen Unterhaus vor den Abgeordneten eine Erklärung ab. Aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Krise verschärft Johnson für England erneut die Schutzvorkehrungen.

Boris Johnson (r), Premierminister von Großbritannien, gibt im britischen Unterhaus vor den Abgeordneten eine Erklärung ab. Aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Krise verschärft Johnson für England erneut die Schutzvorkehrungen.

London. In einer Fernsehansprache am Dienstagabend hat der britische Premierminister sein Land auf die nächsten Monate eingeschworen - und strengere Corona-Maßnahmen verkündet. Die neben der Polizei auch durch das Militär durchgesetzt werden können. Man werde die schärferen Corona-Maßnahmen streng überprüfen und Geldstrafen verhängen. Strafen in Höhe von bis zu 10.000 Pfund seien möglich. Die Pandemie sei „die größte Krise, die die Welt in seiner Lebenszeit" zu bewältigen habe.

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“Wir müssen das Virus jetzt unterdrücken”, schwor Johnson die Briten angesichts rapide steigender Infektionszahlen in der Fernsehansprache zur besten Sendezeit ein. Dafür sei gesunder Menschenverstand die wirksamste Waffe. Denn es habe sich gezeigt, dass das Virus nicht weniger tödlich sei als vor Monaten. „Die tragische Realität einer Infektion mit Corona, ist, dass es für den einen ein Husten ist und für den anderen die Totenglocke“, erklärte Johnson. Es gelte sich nun an die Regeln zu halten, die der Premier zuvor im Parlament dargelegt hatte.

Folgende Maßnahmen werden nun eingeführt:

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  • Pubs und Restaurants sollen von Donnerstag an spätestens um 22 Uhr schließen.
  • Außerdem wird nur noch Service am Tisch erlaubt sein.
  • Zudem wird die Maskenpflicht weiter ausgeweitet: Auch in Taxis oder Geschäften soll das Maskentragen künftig verpflichtend sein, genauso wie in Pubs oder Restaurants, wenn man sich gerade nicht an seinem Sitzplatz befindet.
  • Hochzeiten sind nur noch mit 15 Teilnehmern erlaubt.

Back to Homeoffice

Außerdem forderte Johnson Arbeitnehmer wieder auf, wenn möglich von zuhause zu arbeiten – eine Kehrtwende, nachdem er wochenlang eine große “Back to Office”-Kampagne (“Zurück ins Büro”) propagiert hatte.

Großbritannien: Angst vor zweiter Corona-Welle

Die Regierung in Grossbritannien hat nun die vorgesehene Corona- Lockerungen verschoben.

Das Land befinde sich an einem “gefährlichen Wendepunkt”, sagte der Premier. In den vergangenen Tagen kamen fast täglich 3500 bis 4400 neue Fälle hinzu, die Zahl der Infektionen verdoppelte sich ungefähr innerhalb von sieben Tagen. Verbreite sich das Virus ungehindert im gleichen Tempo weiter, könnte Großbritannien Mitte Oktober fast 50.000 Fälle pro Tag zählen, warnen führende Gesundheitsexperten.

Neue Maßnahmen könnten halbes Jahr gelten

Die neuen Vorgaben sollen voraussichtlich sechs Monate lang gelten. „Diese Regeln werden nur funktionieren, wenn sich alle daran halten“, betonte Johnson. Für den Fall, dass die Infektionszahlen weiter ansteigen, stellte der konservative Politiker eine Verschärfung der Maßnahmen in Aussicht: „Für die wenigen Menschen, die sich nicht an die Regeln halten, werden wir sie umso schärfer durchsetzten.“

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Die neuen Maßnahmen gelten für England, da in Schottland, Nordirland und Wales die regionalen Regierungen darüber bestimmen. Nach einem Treffen mit den Ministern der anderen Landesteile kündigte Johnson jedoch an, dort würden ähnliche Maßnahmen getroffen. In Nordirland gelten allerdings bereits deutlich schärfere Regeln.

RND/dpa

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