Nach Festnahme

BND-Spionageaffäre: Mutmaßlicher Komplize packt über Geheimtreffen in Moskau aus

Die Affäre um den Bundesnachrichtendienst weitet sich aus.

Die Affäre um den Bundesnachrichtendienst weitet sich aus.

Im Dezember wurde erstmals seit mehr als acht Jahren ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) wegen des Verdachts des Landesverrats in Untersuchungshaft genommen. Der Verdächtige Carsten L. soll mitten im Ukraine-Krieg Informationen an einen russischen Nachrichtendienst übermittelt haben, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Auch der BND machte deutlich, dass der Mann der Spionage für Russland beschuldigt wird.

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Die Affäre weitete sich seitdem aus. Am Sonntag, 22. Januar, wurde ein mutmaßlicher Mittäter, Arthur E., verhaftet. Er ist laut Generalbundesanwalt der Mittäterschaft am Landesverrat dringend verdächtig. Beide Beschuldigte sind laut „Spiegel“ ehemalige Bundeswehrsoldaten.

Mutmaßlicher Komplize reiste zweimal nach Moskau

Nun soll Arthur E. laut „Spiegel“ eingeräumt haben, mindestens zweimal nach Moskau gereist zu sein, um dort geheime BND-Unterlagen an Mitarbeitende des russischen Geheimdienstes FSB zu übergeben. Diese Treffen hätten im Oktober und November vergangenen Jahres in einem Moskauer Restaurant stattgefunden. Arthur E. sagte dem Bericht zufolge zudem aus, dass die russischen FSB-Agenten ihm beim zweiten Treffen in Moskau einen Umschlag mit Bargeld für die geheimen BND-Unterlagen übergeben hätten.

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Laut dem Magazin handelte es sich bei dem übergebenen Material unter anderem um ausgedruckte Screenshots geheimer Tabellen und Daten zu russischen Opferzahlen in der Ukraine. Mit den Dokumenten waren dem russischen Geheimdienst womöglich Rückschlüsse auf die Spionagemethoden des BND möglich.

Weitere Helfer beim BND?

Die Aussagen von E. deuteten laut „Spiegel“ zudem darauf hin, dass Carsten L. möglicherweise noch weitere Helfer beim BND hatte. So habe der mutmaßliche Komplize ausgesagt, er sei nach seiner Rückkehr von der zweiten Reise nach Moskau am Münchner Flughafen von einem anderen BND-Mitarbeiter abgeholt worden und habe diesem auch den Briefumschlag mit dem Bargeld gegeben. Nach Informationen des Magazins haben die Ermittler hierzu ein Verfahren eingeleitet. Es spreche allerdings vieles dafür, dass der BND-Mann, der Arthur E. abholte, unwissentlich eingespannt worden sei. Der BND und die Bundesanwaltschaft wollten die neuen Details gegenüber dem „Spiegel“ nicht kommentieren.

RND/hsc

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