Kommentar

Bildungsmisere: Wir verspielen die Zukunft unseres Landes

Grundschüler bei der Einschulung: Das deutsche Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise.

Grundschüler bei der Einschulung: Das deutsche Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise.

Es ist haarsträubend: Das deutsche Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise. In den Schulen lernen die Kinder nicht mehr das, was sie für einen erfolgreichen Berufsweg benötigen. Dabei wird die Zukunft unseres Landes verspielt, denn die Bildungsmisere ist in Kombination mit dem Fachkräftemangel eine toxische Mischung.

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Doch wo sind die Politikerinnen und Politiker von Bund und Ländern, die auf Krisengipfeln beraten, was nun zusammen so schnell wie möglich zu tun ist? Es gibt sie nicht. Stattdessen heißt es immer wieder: Bildung ist Ländersache. Dabei ist der Bildungsföderalismus eines der Grundübel.

Schule . Lehrerin sitzt alleine in einem Klassenraum. Duesseldorf , den 24.09.2004 , MODEL RELEASE vorhanden , MODEL RELEASED , © (c) by T. Imo/ picture alliance/photothek || Modellfreigabe vorhanden

Setzen, 6: Wie Deutschland auf seine Schulen blickt

Schlecht ausgestattet und digital noch nicht auf der Höhe der Zeit: Eine exklusive Umfrage für das RND zeigt, wie schlecht die Deutschen ihre Schulen einschätzen. 85 Prozent glauben, dass Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend auf das Leben vorbereitet werden.

Ein Bildungsstaatsvertrag könnte eine Lösung sein

Begründet wird die Länderzuständigkeit unter anderem mit einem Bildungswettbewerb. Doch welcher Wettbewerb kann hier gemeint sein? Welche Möglichkeiten haben Eltern, für ihre Kinder das beste Angebot auszuwählen? Ziehen sie von Bremen oder Berlin nach Bayern oder Sachsen, um den Sprösslingen eine bessere Bildung zu ermöglichen? Wohl kaum. Tatsächlich existiert dieser angebliche Bildungswettbewerb gar nicht. Der Bildungsföderalismus verhindert ihn sogar. Wenn es unterschiedliche Schultypen und Prüfungen gibt und kein zentrales Abitur, dann können die 16 Bildungssysteme kaum miteinander verglichen werden. Wettbewerb lebt aber vom Vergleich.

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Das Dilemma ist, dass es im föderalen System realistisch betrachtet keine Möglichkeit gibt, die Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Ländern neu zu verteilen. Denn für Verfassungsänderungen wird es keine Mehrheit geben, weil die Länder ihre Kompetenzen nicht abgeben wollen. Das müssen sie allerdings nicht unbedingt, wenn es gelänge, die Länder zu einem einheitlichen und vor allem verbindlichen Vorgehen zu verpflichten. Ein Ausweg könnte ein Bildungsstaatsvertrag sein, mit dem sich alle Länder zum Beispiel auf gemeinsame Bildungsziele einigen.

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