Beziehungen zu Israel: Irans Revolutionsgarde droht den Emiraten

Ein iranischer Geistlicher geht während eines groß angelegten Luftverteidigungsmanövers, das von den iranischen Revolutionsgarden an einem unbekannten Ort inszeniert wurde an Raketen vorbei.

Ein iranischer Geistlicher geht während eines groß angelegten Luftverteidigungsmanövers, das von den iranischen Revolutionsgarden an einem unbekannten Ort inszeniert wurde an Raketen vorbei.

Teheran. Die von den USA als Terrororganisation eingestufte iranische Revolutionsgarde hat den Vereinigten Arabischen Emiraten mit gefährlichen Konsequenzen für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel gedroht. Das Abkommen mit Israel sei schändlich und eine “böse Aktion”, hieß es in einer Stellungnahme der Revolutionsgarde, die am Samstag auf der Website Sepah News veröffentlicht wurde. Es bedeute eine “gefährliche Zukunft” für die Regierung der Emirate.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Auch der iranische Präsident Hassan Ruhani verurteilte das Vorgehen der Emirate. Diese hätten einen großen Fehler begangen, weil Israel jetzt in der Region Fuß fassen könne, sagte Ruhani im Fernsehen. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach von Verrat.

EU begrüßt Annäherung von Israel und Emiraten

Die Europäische Union hat die überraschende Annäherung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten dagegen begrüßt. Beide Länder seien wichtige Partner der Staatengemeinschaft, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Samstag im Namen der 27 EU-Staaten. Eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen werde beiden Staaten nützen und ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der gesamten Region sein. Zugleich erkannte der Spanier die konstruktive Rolle der USA in diesem Zusammenhang an.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Emirate nehmen als erster arabischer Golfstaat volle diplomatische Beziehungen zu Israel auf. Bislang galt es als Tabu für arabische Staaten, Abkommen mit Israel zu schließen, bevor der Nahost-Konflikt gelöst ist. Im Gegenzug für die Annäherung setzt Israel einer gemeinsamen Erklärung zufolge seine umstrittenen Annexionspläne im besetzten Westjordanland aus.

Borrell bewertete dies am Samstag als “positiven Schritt”. Die EU bekenne sich weiterhin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung auf Grundlage international vereinbarter Parameter und internationalem Recht. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings betont, dass die Annexionspläne nicht grundsätzlich vom Tisch seien.

RND/APD/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken