Fünf Jahre nach Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz: Möglicher IS-Auftraggeber identifiziert

Eine Schneise der Verwüstung ist auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz zu sehen, nachdem der Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen über den Platz gerast war. Nun soll der Auftraggeber der Tat identifiziert worden sein.

Eine Schneise der Verwüstung ist auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz zu sehen, nachdem der Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen über den Platz gerast war. Nun soll der Auftraggeber der Tat identifiziert worden sein.

Berlin. Fünf Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist nach einem Bericht des Senders RBB ein möglicher Auftraggeber aus der Terrormiliz IS identifiziert worden. Dabei soll es sich um einen hochrangigen Kommandanten des IS (Islamischer Staat) gehandelt haben.

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Das berichtet der RBB in einem Beitrag, der am (heutigen) Montag in der ARD (22.50 Uhr) ausgestrahlt wird. Sein IS-Name „Abu Bara‘a Al Iraqi“ war bereits bekannt, der echte Name soll Ali Hazim Aziz lauten. Der Mann soll die Arbeit des IS in Deutschland organisiert haben.

Der abgelehnte Asylbewerber Amri aus Tunesien erschoss am 19. Dezember 2016 in Berlin zunächst einen polnischen Lastwagenfahrer. Mit dem Lkw fuhr er anschließend über den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, wo er weitere elf Menschen tötete und Dutzende verletzte. 2021 starb ein weiteres Opfer an den Spätfolgen. Amri floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

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Nach der Tat bereits Hinweise auf Auftraggeber

Den Hinweis auf den möglichen irakischstämmigen IS-Auftraggeber, der zwischen der Türkei und Syrien pendle, gab es bereits am 31. Dezember 2016, wenige Tage nach der Tat. Übermittelt wurde er von einem Agenten des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND (Bundesnachrichtendienst), der sich laut RBB auf eine „ausgesprochen zuverlässige NDV“ (nachrichtendienstliche Verbindung) berief.

Genannt wurden damals mehrere Alias-Namen des Kommandanten. Der BND und das Bundeskriminalamt (BKA) kümmerten sich nur kurz um den Hinweis und kamen nicht weiter, weil auch der IS-Name „Abu Bara'a Al Iraqi“ von mehreren Männern genutzt wurde. Im Untersuchungsausschuss des Bundestags räumte ein BKA-Beamter 2020 auf Nachfragen des FDP-Innenpolitikers Benjamin Strasser ein, der Hinweis sei „versandet“.

Ein hoher kurdischer Politiker und ein früherer IS-Funktionär bestätigten dem RBB laut dem Sender nun, dass der genannte Mann für die Anschlagsplanungen des IS in Europa, vor allem in Frankreich, Großbritannien und Deutschland, verantwortlich war oder noch ist. Demnach soll er noch am Leben sein. Eine Bestätigung für den vom BND übermitteltem Auftrag des Mannes für den Terroranschlag in Berlin oder eine Verbindung zum Attentäter Anis Amri gab es allerdings nicht.

Der FDP-Politiker Strasser, seit kurzem Staatssekretär im Bundesjustizministerium, forderte beim RBB nun weitere Ermittlungen. Die Generalbundesanwaltschaft, die die Ermittlungen zum Anschlag führt, wollte sich zu den RBB-Recherchen nicht äußern.

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RND/dpa

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