Breitscheidplatz: Angehörige fordern Konsequenzen aus Untersuchungsausschuss

Astrid Passin, Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen, legt für ihren ermordeten Vater Blumen nieder.

Astrid Passin, Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen, legt für ihren ermordeten Vater Blumen nieder.

Berlin. Die Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen des Anschlags auf dem Berliner Breitscheidplatz, Astrid Passin, hat nach dem Abschluss der Arbeit des Bundestagsuntersuchungsausschusses und der Debatte im Bundestag am Donnerstag Konsequenzen gefordert. „Nachdem die Fraktionen ihre Kritik zum Ausdruck gebracht haben, stellt sich die Frage, was die Regierenden tun, wenn sie von so einer Vielzahl an Fehlern hören“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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„Wir wollen wissen, welche Konsequenzen aus dem Fehlverhalten mancher Sicherheitsbehörden und der mangelnden Kooperation zwischen ihnen gezogen werden und wie man künftig damit umgeht.“ Passin fügte hinzu: „Man kann nicht verhindern, dass Menschen Anschläge begehen wollen. Aber man kann die Gefahr verringern, dass es dazu kommt.“

Sie beklagte außerdem, dass die Opfer zu spät in die Ausschussarbeit einbezogen worden seien. „Dieser Tag ist ein ganz besonderer Tag – auch dass wir hier sein und im Bundestag unser Fazit mitteilen dürfen“, sagte Passin dem RND. „Das ist eine gute Intention. Sie kommt nur leider drei Jahre zu spät. Wir wären gern vorher einbezogen worden, um dem Untersuchungsausschuss unsere Bedürfnisse und unsere Forderungen klar zu machen.“ Sie verlor bei dem Anschlag ihren Vater.

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Der Bundestag debattierte am Donnerstag eine Stunde lang in Anwesenheit von laut Passin etwa 50 Angehörigen und Hinterbliebenen über den Abschlussbericht des Ausschusses. Anschließend trafen sich die Hinterbliebenen mit den Parlamentariern.

Anis Amri, ein abgelehnter Asylbewerber aus Tunesien, erschoss am 19. Dezember 2016 mit einer Pistole einen polnischen Lastwagenfahrer. Mit dessen Fahrzeug raste er dann über den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz, wo er weitere elf Menschen tötete und Dutzende verletzte. Anschließend gelang dem Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Flucht nach Italien, wo er bei einer Kontrolle von der Polizei erschossen wurde.

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