Berg-Karabach: Armeniens Regierungschef Paschinjan bittet Putin um Hilfe
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Nikol Paschinjan, amtierender Premierminister von Armenien, spricht bei einer Kundgebung nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl zu seinen Anhängern. (Archivbild)
© Quelle: Sergei Grits/AP/dpa
Moskau. Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hat in Moskau den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Unterstützung in der Konfrontation mit Aserbaidschan gebeten.
Trotz der Präsenz russischer Friedenstruppen sei die Lage um die Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus nicht durchgehend stabil, sagte Paschinjan am Mittwoch bei dem Treffen. Im Moment überwachen rund 2000 russische Soldaten den unter Vermittlung Putins am 9. November ausgehandelten Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan.
In Moskau wollte sich Paschinjan um eine Ausweitung der russischen Friedensmission bemühen, hieß es. Seine Gespräche mit Putin dauerten bis in den späten Abend. Zum Auftakt dankte er Putin bei seinem ersten Auslandsbesuch seit dem Sieg seiner Partei am 20. Juni bei der vorgezogenen Parlamentswahl für die russische Unterstützung. Demnach setzte sich der Kremlchef unlängst bei Aserbaidschan für die Freilassung von 15 armenischen Kriegsgefangenen ein. Es gebe aber immer noch Gefangene in Aserbaidschan, sagte Paschinjan.
Putin gratulierte ihm zum Wahlsieg. „Sie haben das Vertrauen des Volkes.“ Angesichts der vergangenen Massenproteste gegen Paschinjan, dem die Opposition die Schuld für die Niederlage im Krieg gegen Aserbaidschan gibt, war im Kreml die Sorge wegen einer möglichen Wahlniederlage des Politikers groß. Putin hatte stets deutlich gemacht, dass er Paschinjan für einen Garanten des Waffenstillstandsabkommens hält.
Armenien hatte in dem Krieg vom 27. September bis 9. November um Berg-Karabach die Kontrolle über große Teile der Region verloren. Aserbaidschan holte sich weite Teile des Anfang der 1990er Jahre verlorenen Gebiets zurück und feierte einen Sieg. Mehr als 6500 Menschen starben bei den Kämpfen.
RND/dpa