Belarus: Oppositionsführerin Tichanowskaja fordert weitere Sanktionen
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Swetlana Tichanowskaja, belarussische Oppositionsführerin, fordert weitere Sanktionen gegen den Machtapparat von Staatschef Alexander Lukaschenko.
© Quelle: Raul Mee/Estonian Presidential P
Tallinn/Minsk. Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat weitere westliche Sanktionen gegen den Machtapparat von Staatschef Alexander Lukaschenko gefordert. Auf die Sanktionslisten gehörten auch Richter sowie Angehörige der Sonderpolizei Omon und deren Familienangehörige, sagte Tichanowskaja am Freitag bei einem Besuch in Estland. Wer sich an Gewalt gegen Protestierende beteilige, dürfe nicht einfach zum Einkaufen oder Urlaubmachen ins Ausland fahren.
Wegen der Gewaltexzesse von Sicherheitskräften gegen friedliche Demonstranten haben die EU und die USA nach der weithin als gefälscht eingestuften Präsidentenwahl im August Sanktionen verhängt. Lukaschenko, der bereits seit 26 Jahren an der Macht ist, ließ sich damals erneut zum Sieger erklären. Die Opposition dagegen sieht Tichanowskaja als wahre Gewinnerin.
Der Machtapparat von Staatschef Alexander Lukaschenko geht immer wieder brutal gegen Demonstranten vor - es gab mehrere Tote, Hunderte Verletzte und Zehntausende Festnahmen.
Tichanowskaja: Wille nach Veränderung sei ungebrochen
Bei neuen Protesten am Donnerstagabend in der Hauptstadt Minsk nahmen Sicherheitskräfte der Menschenrechtsorganisation Wesna zufolge 18 Menschen fest. „Trotz all dieser Grausamkeit, trotz aller Repressionen und Gewalt durch dieses Regime werden die Menschen nicht aufgeben“, betonte Tichanowskaja. Der Wille nach Veränderung, Respekt und Würde sei ungebrochen.
Belarus: Zahlreiche Festnahmen bei Protesten
Erneut gab es zahlreiche Kundgebungen, in denen der Rücktritt von Präsident Lukaschenko gefordert wurde.
© Quelle: Reuters
Unterdessen versuchte sich vor dem Regierungsgebäude in Minsk ein Mann selbst zu verbrennen. Sicherheitsleute löschten die Flammen. Der 35-Jährige wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums bewusstlos und mit Verbrennungen von mehr als 50 Prozent seines Körpers in ein Krankenhaus eingeliefert. Zu seinem Motiv war zunächst nichts bekannt.
RND/dpa