Behauptungen aus Russland: Ukraine greift Stromleitungen in Cherson an
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Eine ältere Frau, die aus Cherson kommt, schaut am Bahnhof in Dschankoj aus dem Busfenster, an dem der Buchstabe „Z", welcher zum Symbol des russischen Militärs geworden ist, klebt. Die russischen Behörden haben die Einwohner von Cherson zur Evakuierung aufgefordert und davor gewarnt, dass die Stadt unter massiven ukrainischen Beschuss geraten könnte.
© Quelle: Uncredited/AP/dpa
Kiew. Der von Russland eingesetzte Vizestatthalter der ukrainischen Region Cherson hat der Ukraine Terrorangriffe auf die Energieversorgung der Stadt vorgeworfen. Dabei seien am Sonntag drei Stromleitungen zerstört worden, sagte Kirill Stremoussow am Montag. Auch die Wasserversorgung sei ausgefallen. Die Behörden seien dabei, Teile der Stromversorgung in der Gebietshauptstadt Cherson wiederherzustellen.
Den Angaben zufolge wurde die Stromleitung Berislaw-Kachowka angegriffen. Russische Staatsmedien berichteten, ukrainische Angriffe hätten das Wasserkraftwerk Kachowka am Dnipro beschädigt. Die ukrainische Regierung äußerte sich nicht zu diesen Vorwürfen.
Zivilisten zum Verlassen der Stadt aufgerufen
Stremoussow hat Zivilisten in Cherson wiederholt aufgerufen, die strategisch wichtige Hafenstadt am Westufer des Dnipro ostwärts zu verlassen, weil ein ukrainischer Großangriff bevorstehe. Das ukrainische Südkommando warf den Besatzungstruppen im Oktober vor, die Strom- und Wasserversorgung für Cherson abzuschalten und die Internetverbindung zu unterbrechen, um die Menschen zur Evakuierung in russisch besetzte Gebiete zu zwingen. Zehntausende haben die Region bereits verlassen. Am Montag erklärte die russische Statthalterei dann, der Fährverkehr für Zivilfahrzeuge über den Dnipro sei aufgrund militärischer Gefahren gestoppt worden.
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Es ist die bislang ausführlichste Äußerung der iranischen Führung zum Vorwurf der Drohnen-Lieferung, den die Ukraine wiederholt erhoben hat.
© Quelle: Reuters
Weiter nördlich meldete die prorussische Verwaltung in Donezk, die gleichnamige Gebietshauptstadt sei am Morgen mit Raketenwerfern beschossen worden. Getroffen worden sei ein Verwaltungsgebäude der Eisenbahn, sagte Bürgermeister Alexej Kulemsin. Es habe keine Opfer gegeben, ein Feuer sei unter Kontrolle gebracht worden. Auch hierzu äußerte sich die Ukraine zunächst nicht.
Angriffe auf Energieversorgung
Russland greift sei Wochen verstärkt die ukrainische Energieversorgung an. Der Netzbetreiber Ukrenerho meldete am Montag Stromausfälle in Kiew und Umgebung sowie aus den Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Sumy, Charkiw, Poltawa und Schytomyr. Der Vizechef des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, teilte mit, in der Region Saporischschja seien unter anderem ein Kulturzentrum, Lager für Agrarprodukte und Wohngebäude beschossen worden. Bei 52 Angriffen binnen 24 Stunden sei ein Mensch getötet worden.
RND/AP