Falsch verstandener Funkspruch?

Russischer Kampfjetpilot wollte offenbar britisches Aufklärungsflugzeug abschießen

Ein von der britischen Royal Air Force zur Verfügung gestelltes Handout-Bild zeigt eine russische Su-27 Flanker, die von der Royal Air Force in der Nähe von Estland innerhalb des NATO-Interessengebiets abgefangen wurde.

Ein von der britischen Royal Air Force zur Verfügung gestelltes Handout-Bild zeigt eine russische Su-27 Flanker, die von der Royal Air Force in der Nähe von Estland innerhalb des NATO-Interessengebiets abgefangen wurde.

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London. Nach Informationen der BBC soll ein russischer Kampfjetpilot wegen eines falsch verstandenen Funkspruchs versucht haben, ein britisches Aufklärungsflugzeug abzuschießen. Bisher war bekannt, dass zwei russische Jets vom Typ SU-27 im September 2022 in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer auf eine britische RC-135 Rivet Joint getroffen waren und eine der Maschinen einen Lenkflugkörper abgefeuert hatte. Russland machte dafür technisches Versagen verantwortlich, und die britische Regierung bestätigte diese Begründung öffentlich.

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Am Donnerstag aber berichtete die BBC unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen, dass abgefangene russische Funksprüche die Situation anders darstellen würden. Demnach soll die russische Bodenstation an ihre Piloten dem Sinn nach die zweideutige Botschaft gefunkt haben: „Sie haben das Ziel.“

„Es war ein Fehlschuss, keine Fehlfunktion“

Einer der Piloten habe dies als Schussfreigabe aufgefasst und gefeuert, doch das Geschoss verfehlte das Ziel. „Es war ein Fehlschuss, keine Fehlfunktion“, schrieb die BBC. Der andere russische Pilot, der den Funkspruch anders interpretierte, sei abgedreht und habe seinen Flügelmann beschimpft. Die lockere Sprache zeige ein hohes Maß an nicht vorhandener Professionalität, zitierte die BBC ihre Quellen.

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Das britische Verteidigungsministerium bestätigte den Bericht der BBC nicht, teilte aber als Reaktion darauf mit: „Unser Ziel war es stets, die Sicherheit unserer Operationen zu gewährleisten, unnötige Eskalationen zu vermeiden und die Öffentlichkeit und die internationale Gemeinschaft zu informieren.“ Weiter hieß es, der Vorfall sei eine „deutliche Erinnerung“ an die möglichen Folgen der „barbarischen Invasion“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine.

RND/dpa

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