Truppenübungsplatz in Süddeutschland

Ukrainische Soldaten bekommen in Grafenwöhr Extra-Training für den Krieg

Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr schießt mit Übungsmunition bei einer multinationalen Artillerie-Feuerübung der US-Armee mit knapp 2400 Soldaten aus 19 Nationen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern. (Archivbild)

Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr schießt mit Übungsmunition bei einer multinationalen Artillerie-Feuerübung der US-Armee mit knapp 2400 Soldaten aus 19 Nationen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern. (Archivbild)

Grafenwöhr. Am zweiten Tag ihres Trainingsprogramms in moderner Kriegsführung haben die ukrainischen Soldaten und ihre Ausbilder auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr hohen Besuch aus den USA bekommen.

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Generalstabschef Mark Milley machte sich am Montag ein Bild von einer erweiterten Schulung von Ukrainern an von den USA zur Verfügung gestellten Waffen und Ausrüstung. Die Botschaft hinter der Visite ist klar: Die Zeit drängt. Und die Lektionen, die die Soldaten in den kommenden fünf Wochen lernen sollen, sind für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Russland nach US-Angaben von großer Bedeutung.

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„Das ist keine Routine-Rotation“, sagte Milley selbst im Gespräch mit Kommandeuren auf dem Übungsplatz über das Programm. Dies sei einer jener Momente, in denen man einen Unterschied machen könne. Rund zwei Stunden verbrachte Milley im „Camp Kherson“, einem Abschnitt des Geländes, der nach der südukrainischen Stadt benannt wurde, wo die dortigen Truppen im vergangenen Jahr im Kampf gegen die russischen Angriffstruppen einen wichtigen Sieg errungen hatten.

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Grafenwöhr wird von den US-Amerikanern seit Langem für Ausbildungsprogramme genutzt

Erstmals seit dem Beginn des Kriegs vor fast einem Jahr bekamen Reporter die Gelegenheit, Teile des Ausbildungsprogramms auf dem Übungsplatz zu beobachten. Sie durften Milley folgen und zuschauen, wie er sich mit ukrainischen und amerikanischen Soldaten unterhielt, sie nach ihren Kampferfahrungen und ihrer Mission fragte und sich mit Kommandeuren beriet. Aus den Gesprächen mit den Ukrainern durften die Medienschaffenden aber nicht zitieren, auch Fotos oder Videoaufnahmen waren tabu.

Auf dem Übungsplatz in Grafenwöhr halten die USA schon seit Jahren Ausbildungsprogramme ab, etwa für verbündete Truppen in Europa. In begrenztem Umfang begannen im vergangenen Jahr auch Schulungen von ukrainischen Soldaten, kurz nach der russischen Invasion in ihr Land. Damals lag der Fokus auf der Ausbildung an verschiedenen Waffensystemen, die die USA der Ukraine lieferten, etwa Haubitzen.

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Ukrainer sollen effektives Kämpfen im Verband lernen

Im Dezember kündigte das Pentagon eine Erweiterung des Programms an. Ziel sei, den Fähigkeiten der ukrainischen Truppen den Feinschliff zu geben. Im fünfwöchigen Kurs soll den Soldaten gezeigt werden, wie sie auf dem Schlachtfeld effektiv Einheiten in der Größe von Bataillonen und Kompanien bewegen und in Stellung bringen. Auch im Einsatz von Artillerie, Ausrüstung und Bodentruppen sollen die Ukrainer geschult werden.

Panzer der US-Streitkräfte stehen auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Der Standort in der Oberpfalz ist der größte der US-Armee in Europa. (Archivbild)

Panzer der US-Streitkräfte stehen auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Der Standort in der Oberpfalz ist der größte der US-Armee in Europa. (Archivbild)

Neben Unterricht im Klassenraum soll es Feldeinsätze geben, die mit kleinen Trupps beginnen und allmählich größere Einheiten einbinden sollen. Den Höhepunkt sollen dann komplexere Gefechtsübungen bilden.

Training soll Ukrainern bei der Rückeroberung ihrer Territorien helfen

Mehr als 600 ukrainische Soldaten begannen bereits einen Tag vor Milleys Ankunft in Grafenwöhr mit dem Training. Auf dem Weg nach Europa sagte der US-Generalstabschef am Sonntag zu mitreisenden Reportern, dass dem Ausbildungsprogramm eine Schlüsselrolle zukommen werde, der Ukraine zu helfen, Territorium zurückzuerobern, das die russischen Angriffstruppen eingenommen hätten.

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Einen weiteren Beitrag dazu werde eine Vielzahl von neuen Waffen, Artillerie, Panzern und anderen Fahrzeugen leisten, die auf dem Weg in die Ukraine seien. Ziel sei, dass die frisch geschulten ukrainischen Soldaten die Waffen und Ausrüstung nutzen könnten „ehe der Frühlingsregen einsetzt“, erklärte Milley. „Das wäre ideal“.

Zur Zeit finden die schwersten Kämpfe in der Region Donezk um die Stadt Bachmut statt. Russische Truppen greifen dort seit Wochen unter schweren Verlusten an und haben nach eigenen Angaben bisher den Ort Soledar unter ihre Kontrolle gebracht – was die ukrainische Führung bestreitet.

RND/AP

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