Kommentar

Bafög-Reform: keine Revolution, aber ein Schritt in die richtige Richtung

Lernen mit einem sicheren Finanzpolster: Mehr Studierende in Deutschland sollen künftig vom Bafög profitieren.

Lernen mit einem sicheren Finanzpolster: Mehr Studierende in Deutschland sollen künftig vom Bafög profitieren.

5 Prozent mehr! Die geplante Bafög-Erhöhung fällt fast so stark aus wie die Rentenerhöhung – eine der höchsten in Deutschland seit Einführung der Rentenversicherung. Gleichzeitig stimmt: Die Inflation frisst die Erhöhung auf – auch wenn Bafög-Empfänger zugleich von einem einmaligen Heizkostenzuschuss profitieren können.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Es ist eben bittere Realität: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Menschen in Rente und Studierende – alle leiden unter den Preissteigerungen.

Beim Bafög-Satz gibt es allerdings ein Problem, das ihn beispielsweise von den Renten unterscheidet: Es gibt keinen automatischen Mechanismus, der für eine regelmäßige Anpassung sorgt. Deshalb hat es in der Vergangenheit oft viel zu lange gedauert, bis das Bafög angehoben wurde. Auch die aktuelle Reform schafft keine Systematik, bei der die Förderung künftig verlässlich erhöht wird. Das ist ein Fehler.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Mittelschichtproblem

Unterm Strich gilt: Die Bafög-Reform der Ampelkoalition ist keine Revolution, aber mit ihr gehen SPD, Grüne und FDP einen Schritt in die richtige Richtung. Das größte Problem beim Bafög ist, dass es seit vielen Jahren immer weniger Studierende erreicht.

Längst gibt es ein Mittelschichtproblem. Gemeint sind damit diejenigen, die von ihren Eltern finanziell nicht ausreichend unterstützt werden können, aber trotzdem keinen oder einen zu geringen Anspruch auf Förderung haben.

Die Bundesregierung hat sich nun dazu durchgerungen, die Freibeträge beim Bafög spürbar anzuheben. Das wird hoffentlich dazu beitragen, den Negativtrend bei der Zahl der Geförderten zu stoppen. Gelingt dies nicht, muss Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger noch einmal nachsteuern. Ein Land wie Deutschland, das wegen des demografischen Wandels zunehmend mit Fachkräftemangel zu kämpfen hat, kann es sich nicht leisten, jungen Menschen allzu hohe Hürden für ein Studium in den Weg zu stellen.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken