„Worüber?“: Baerbock sieht aktuell keine Chance auf Verhandlungen mit Russland
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) spricht nach ihrem Besuch im Atombomben-Museum zum Gedenken an die Opfer des Atombombenabwurfes vom 9. August 1945 in Nagasaki. (Archivbild)
© Quelle: Britta Pedersen/dpa
Berlin. Außenministerin Annalena Baerbock sieht nach viereinhalb Monaten Krieg in der Ukraine derzeit keine Möglichkeit auf Verhandlungen mit Russland.
„Worüber kann man mit jemandem verhandeln, der nicht mal bereit ist, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz humanitäre Korridore für die Flucht von Zivilisten zu vereinbaren?“, sagte die Grünen-Politikerin dem Magazin „Stern“. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert seit Ende Februar.
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Baerbock wies auch Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen zurück, wie dies eine Reihe von deutschen Prominenten in einem offenen Brief verlangt hatten. „Als Ukrainer empfände ich den Brief als naiv, verstörend, überheblich“, sagte sie. „Welches Recht hätte ausgerechnet eine deutsche Außenministerin, für die Ukraine zu entscheiden, welchen Teil ihres Landes sie bitte schön abgibt, wie viele Millionen ihrer Bürgerinnen und Bürger sich Russlands Herrschaft zu unterwerfen haben?“
Baerbock hat seit Kriegsbeginn nicht mit Lawrow gesprochen
Mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow hatte Baerbock nach eigenem Bekunden seit Kriegsbeginn keinen direkten Kontakt. Sie wünsche sich, sagen zu können: „Komm, Sergej, jetzt lass uns mal über den Frieden verhandeln.“ Sie bezweifle aber, dass Lawrow noch ein Mandat der russischen Führung habe. „Welche Rolle der russische Außenminister darin überhaupt spielt, ist fraglich“, sagte die Außenministerin mit Blick auf Präsident Wladimir Putin.
Lawrow und Baerbock waren beide vergangene Woche bei einem Treffen der G20-Außenminister führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte auf Bali. Direkt nach seiner Rede verließ Lawrow aber den Sitzungssaal, ohne sich Baerbocks Antwort anzuhören.
RND/dpa