Baerbock bei Illner: „Aus dem Kanzleramt heraus muss jetzt ein Krisenstab gebildet werden“

Grünen-Kanzler­kandidatin Annalena Baerbock.

Grünen-Kanzler­kandidatin Annalena Baerbock.

Berlin. Grünen-Kanzler­kandidatin Annalena Baerbock hat eine neue Koordinierung der Bundeswehr-Rettungsaktion in Afghanistan gefordert. „Es muss jetzt aus dem Kanzleramt heraus ein Krisenstab gebildet werden, der alle Ressorts zusammen­bindet“, sagte sie am Donnerstag­abend im TV-Talk von Maybrit Illner.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Alle Entwicklungen in Afghanistan hier im Liveblog +++

Baerbock verlangte, mehr Flugzeuge in die Region zu schicken. Außerdem müsse „vor Ort jemand sein, der politisch verantwortlich ist“, um den Einsatz zu organisieren. „Ich erwarte auch von der Verteidigungs­ministerin, dass sie nach Usbekistan fährt und die Soldaten, die vor Ort diesen Krisen­einsatz leiten, unterstützt. Wenn wir das nicht tun, ist es blanker Hohn, zu sagen, wir retten, wen wir noch retten können.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Grünen-Politikerin griff besonders die Bundes­regierung scharf an. Deutschland sei in ein Desaster hineingeraten, „weil ein Auswärtiges Amt, ein Verteidigungs­ministerium, eine Kanzlerin, ein Vizekanzler entschieden haben: Uns ist wichtiger, dieses Thema aus dem Wahlkampf herauszuhalten statt Menschen zu retten“, sagte sie. „Man hat sich politisch bewusst dagegen entschieden.“

Söder kritisiert Agieren der Bundesregierung in Afghanistan
19.08.2021, Bayern, M��nchen: Markus S��der, CSU-Parteivorsitzender und Ministerpr��sident von Bayern, nimmt nach einer Video-Konferenz des CSU-Pr��sidiums zur Lage in Afghanistan an einer Pressekonferenz in der CSU-Landesleitung teil. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Markus Söder hat im Zusammenhang mit der Situation in Afghanistan Vorwürfe gegen die Bundesregierung und die EU gerichtet.

Vor 20 Jahren in den Afghanistan-Einsatz hineingegangen zu sein „halte ich aber auch rückblickend für richtig“, betonte Baerbock. Gleichwohl müsse die Mission von unabhängigen Fachleuten evaluiert werden.

Seit Montag hat die Bundeswehr nach der faktischen Macht­übernahme der Taliban mehr als 1200 Menschen aus Afghanistan in Sicherheit gebracht. In Kabul starteten am Donnerstag­abend zwei weitere Maschinen mit insgesamt mehr als 380 Menschen an Bord, wie die Bundeswehr auf Twitter mitteilte.

Es waren der achte und der neunte Evakuierungs­flug, seitdem die Rettungs­aktion am Montag unter schwierigsten Bedingungen begonnen hat. Die Transport­maschinen fliegen zunächst in die usbekische Hauptstadt Taschkent, von dort geht es mit zivilen Flugzeugen weiter nach Deutschland.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/tdi/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken