Außen-Staatsminister Roth zum US-Truppenabzug: “Nicht jammern!”
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“Wir sollten jetzt nicht jammern und in Wehklagen verfallen”: Michael Roth (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt.
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Berlin. Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, hat zu einem selbstbewussten Umgang mit dem geplanten Teilabzug der US-Truppen aus Deutschland aufgerufen.
“Der angekündigte US-Truppenabzug ist enttäuschend”, sagte der SPD-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Roth fügte hinzu: “Aber wir sollten jetzt nicht jammern und in Wehklagen verfallen, sondern den Schritt der USA als Weckruf und Chance zur Stärkung unserer europäischen Souveränität begreifen.”
Roth mahnte die Europäer zu größerer Eigenständigkeit: “Es ist an der Zeit, dass Europa seine Rolle in der Welt stärkt und auf eigenen Füßen steht. Es geht um unsere Selbstbehauptung”, betonte er.
Die USA wollen ein Drittel der bislang in Deutschland stationierten Soldaten möglichst rasch abziehen: Gut die Hälfte der rund 12.000 betroffenen Soldaten sollen in die USA zurückgeholt, weitere 5600 in andere Nato-Länder verlegt werden.
Das kündigte Verteidigungsminister Mark Esper am Mittwoch an.
USA wollen 12.000 Soldaten aus Deutschland abziehen
Die USA wollten am Mittwoch die Verlegung von etwa 12.000 amerikanischen Soldaten an andere Orte bekannt geben, hieß es in Regierungskreisen in Washington.
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Der Teilabzug solle “so schnell wie möglich” umgesetzt werden, erklärte Esper. Bislang hatte die US-Regierung von einem Abzug von rund 10.000 der etwa 36.000 US-Soldaten in Deutschland gesprochen.